Bad Belzig: Keine Beweise für Tritte gegen Schwangere
Nach Attacke von Schülern dauern Ermittlungen an
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Bad Belzig - Ein halbes Jahr nach dem Angriff von drei Jugendlichen auf eine hochschwangere Somalierin in Bad Belzig ist der Tathergang noch immer unklar. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt weiter. Nach derzeitigem Stand liege lediglich eine Beleidigung vor, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christoph Lange. „Es besteht kein hinreichender Tatverdacht bezüglich der angezeigten Körperverletzung“.
Drei Oberschüler, damals im Alter von 14 bis 15 Jahren, hatten im November vergangenen Jahres wie berichtet eine zu diesem Zeitpunkt im achten Monat schwangere Frau auf dem Heimweg vom Supermarkt angegriffen. Sie schlugen der Somalierin einen Kartoffelsack, den sie, wie in ihrer Heimat üblich, auf dem Kopf trug, herunter und brachten sie zu Fall.
Die Frau sagte gegenüber der Polizei aus, dass einer der Jugendlichen auf sie eingetreten habe. Nach dem Angriff flüchtete die Gruppe und ließ die Frau am Boden liegen. Sie musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Das ungeborene Kind blieb unverletzt. Die Nachricht sorgte damals überregional für Aufsehen.
Einen fremdenfeindlichen Hintergrund bestritten die Teenager gegenüber der Polizei, ebenso wie die Tritte. Laut Staatsanwaltschaft sei das Herunterschlagen des Kartoffelsackes demütigend gewesen. Zum Strafmaß konnte sich der Sprecher der Staatsanwaltschaft noch nicht äußern. Die Ermittler hatten bisher auch sogenannte indirekte Zeugen befragt, wie zum Beispiel einen Mann aus dem Flüchtlingsheim der Somalierin. Ihm hatte sich die Frau anvertraut. Zeugen, die das Eintreten auf die Frau hätten beobachten können, hat es laut Lange bisher nicht gegeben.
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