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Erhaltenswert: Gasthof Grashorn.

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Potsdam-Mittelmark: Keine Chance für Abriss von Denkmalobjekt Schwielowsee muss „Am Grashorn“ sanieren

Schwielowsee - Die Gemeinde Schwielowsee ist mit ihrem Versuch gescheitert, das denkmalgeschützte „Gasthaus Am Grashorn“ in Geltow abzureißen und durch einen Vereinsheim-Neubau zu ersetzen. Das Haus steht seit Jahren leer und ist einsturzgefährdet, die Kosten für Abriss und Sanierung betragen laut neuester Schätzung 730 000 Euro.

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Schwielowsee - Die Gemeinde Schwielowsee ist mit ihrem Versuch gescheitert, das denkmalgeschützte „Gasthaus Am Grashorn“ in Geltow abzureißen und durch einen Vereinsheim-Neubau zu ersetzen. Das Haus steht seit Jahren leer und ist einsturzgefährdet, die Kosten für Abriss und Sanierung betragen laut neuester Schätzung 730 000 Euro. Dafür, so finden viele Gemeindevertreter, könnte man auch einen besser nutzbaren Neubau hinbekommen. Doch was für Privatleute gilt, das gilt für die öffentliche Hand erst recht, wie die Untere Denkmalschutzbehörde auf eine Rathaus-Anfrage klarstellte.

Die Gemeinde unterliege für ihre Denkmale einer „gesteigerten Erhaltungspflicht“, heißt es in der Antwort von Denkmalschützer Andreas Kerkow. „Mit Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit kann die Zumutbarkeit eines unrentierlichen Denkmales nicht begründet werden.“ Ebenso wenig könne sich die Gemeinde damit rechtfertigen, dass andere Gebäude Vorrang hätten. „Genau umgekehrt muss es sein“, so Kerkow. Das Abbruchbegehren erklärte er für aussichtslos.

Die Gemeinde hofft für das Vereinsheim auf 270 000 Euro Fördermittel des Landes, die es für einen Neubau gar nicht geben würde, wie das Landesamt für Ländliche Entwicklung auf Gemeinde-Anfrage antwortete – zumal dafür bereits ausreichend Gebäude in Geltow zur Verfügung stünden. Selbst wenn nicht, sei kaum noch Fördergeld für solche Neubauten zu erwarten, so der Regionalteamleiter des Landesamts, Michael Mey. Anders sehe es bei einer Sanierung des hinfälligen Gasthauses aus, denn es „stellt für das Ortsbild und die baugeschichtliche Identität des Ortsteiles Geltow einen wesentlich Baustein dar und sollte möglichst erhalten bleiben“.

Dass es mit dem Abriss nicht klappt, habe man schon geahnt, sagte Gemeindevertreter Roland Büchner (BBS) in der jüngsten Hauptausschusssitzung. „Wir haben aber bewiesen, dass wir günstiger bauen wollten.“ Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) freute sich über die indirekte Zusage für Fördermittel, die es bislang für die Sanierung nicht gab. Volkssolidarität, Chöre und Heimatverein wollen sich im Vereinsheim niederlassen, auch über ein Heimatmuseum wird nachgedacht. Außerdem soll der Restaurantbetrieb wiederbelebt werden. Mit dem Vorhaben soll das Großprojekt „Sport und Vereinsheim Geltow“ abgeschlossen werden. Ein Jugendklub und Sanitärräume sind am Sportgelände bereits entstanden. Die Kegelbahn wurde saniert, in diesem Jahr entsteht eine Sporthalle. Henry Klix

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