Potsdam-Mittelmark: Keine Chance für „Neu-Langerwisch“?
Einwohnerantrag zur Straßenumbenennung scheiterte / Zweite Unterschriftensammlung von Gegnern
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Einwohnerantrag zur Straßenumbenennung scheiterte / Zweite Unterschriftensammlung von Gegnern Michendorf · Langerwisch - Zwietracht in der Straße der Einheit in Langerwisch: Über den künftigen Namen der Straße ist im Ort ein handfester Streit entbrannt. Etwa 100 Einwohner stellten bei der Gemeinde den Antrag, das Pflaster im alten Dorfkern in „Neu-Langerwisch“ umzubenennen. Eine andere Gruppe sammelte 100 Unterschriften, um den alten Namen beizubehalten. Im Zuge der Gemeindereform müssen sowieso doppelte Straßennamen getilgt werden, deshalb ist die Diskussion erst entbrannt. Die „Neu-Langerwisch“-Freunde wünschen sich, dass man die Gelegenheit nutzt, um einen alten Ortsnamen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Seit September sammelten sie deshalb Unterschriften. Ansich sollte daraus ein förmlicher Einwohnerantrag werden, über den die Gemeindevertretung zu entscheiden hätte. Doch laut Gemeindeordnung müssen dafür fünf Prozent der Einwohner über 16 Jahre zustimmen – damit wären 462 Unterschriften erforderlich. Vor der Gemeindereform hätte Langerwisch wesentlich leichter einen solchen Antrag stellen können, sagte Eckhard Schulze, der die Sammlung mit initiierte, auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Es kann ja nicht im Sinne des Gesetzgebers sein, dass Orte wie Fresdorf oder Stücken nie wieder eine Chance für einen Einwohnerantrag haben“, so Schulze. Zudem sei ein Problem wie eine Straßenumbenennung in anderen Ortsteilen gar kein Thema. Dies ist für den grünen Gemeindevertreter Andree Halpap auch das Problem an der zweiten Initiative, die sich gegen die Umbenennung richtet. „Die Unterschriften können unmöglich alle aus der Straße der Einheit kommen“, sagte Halpap, der selbst hier wohnt, gegenüber den PNN. „Die Hälfte der Bewohner haben ja schon bei den Befürwortern unterschrieben, und viele nur deshalb nicht, weil es ihnen egal war.“ Etwa 250 Bewohner hat die Straße insgesamt. Halpap kündigte an, dass die Grünen, stellvertretend für die Bewohner, einen Antrag zur Umbenennung in die Gemeindevertretung einbringen werden, womöglich gemeinsam mit anderen Fraktionen. Die Umbenennungs-Freunde möchten an alte Ortsbezeichnungen erinnern. Bei der Besiedlung des Fleckens durch Holländer im 12. Jahrhundert gab es zwei Dörfer – Alt- und Neu-Langerwisch. Die Fusion begann 1287 mit der Kirchenvereinigung. Welches der Dörfer rechts und links der heutigen Straße des Friedens zuerst existierte, ist nicht überliefert. „Alt“ ist nur eine verwässerte Übersetzung von „das andere“. Henry Klix
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