Potsdam-Mittelmark: Keine Einigung zu Havelbus in Sicht Landrat kündigt Abbruch der Verhandlungen an
Potsdam-Mittelmark - Die Zukunft der Havelbus-Gesellschaft (HVG) ist wieder ungewiss. Monatelang hatten Vertreter der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland über ein neues Betreiberkonzept für ihr gemeinsames Verkehrsunternehmen diskutiert, im März gab es dann zumindest eine Absichtserklärung zur mittelfristigen Bestandssicherung.
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Potsdam-Mittelmark - Die Zukunft der Havelbus-Gesellschaft (HVG) ist wieder ungewiss. Monatelang hatten Vertreter der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland über ein neues Betreiberkonzept für ihr gemeinsames Verkehrsunternehmen diskutiert, im März gab es dann zumindest eine Absichtserklärung zur mittelfristigen Bestandssicherung. Havelland habe jedoch in der Folge kein Entgegenkommen gezeigt, erklärte Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig (SPD) jetzt vor den Kreistagsabgeordneten. Nach sechs weiteren Verhandlungsrunden gebe es noch immer Dissens unter anderem zur Vermögensbewertung, der Aufteilung der Kosten und zu den Gesellschaftsanteilen. Im August wolle er sich noch einmal mit Havellands Landrat Burkhard Schröder (SPD) treffen, dann werde er dem Kreistag im September einen Beschlussvorschlag unterbreiten.
Zum Hintergrund: Blasig hatte im September 2010 vom Kreistag den Auftrag erhalten, die Entflechtung des HVG-Konzerns vorzubereiten. Ziel war es, aus den eigenen HVG-Anteilen und der ebenfalls kreiseigenen Bad Belziger Verkehrsgesellschaft (VGB) einen einheitlichen mittelmärkischen Verkehrsbetrieb zu gründen. Dadurch erhofften sich Verwaltung und Kreistag unter anderem bessere Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs in Potsdam-Mittelmark. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten der Firma „civity Management Consultants“ ergab jedoch, dass dieser Weg zwar rechtlich umsetzbar, aber für den Landkreis mit wirtschaftlichen Risiken verbunden wäre. Daraufhin wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern des Kreises Havelland gegründet, um die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit auszuloten. Jetzt stehen die Gespräche offenbar vor dem Aus.
Ein Streitpunkt sind seit Längerem die Gesellschaftsanteilsverhältnisse an der HVG, die unter dem Strich nicht ausgeglichen sind, weil Havelland an der Rathenower Tochtergesellschaft mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist. Mit über 430 Mitarbeitern sowie 248 eigenen und gemieteten Fahrzeugen ist die HVG das größte brandenburgische Busunternehmen. ldg
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