Potsdam-Mittelmark: Keine Gefahr durch Chemie-Fässer

Treuenbrietzen - Das Landratsamt wird den Inhalt der Chemikalienfässer in Treuenbrietzen jetzt labortechnisch untersuchen lassen. Nach einer Ortsbegehung habe sich gestern bestätigt, dass ein Teil der Fässer bereits ausgelaufen sei, sagte die Leiterin des Fachdienstes Abfallwirtschaft Birgit Kusza gestern auf PNN-Anfrage. CDU und Grüne hatten zuvor auf die Gefahr für die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht (PNN berichteten). Auf einem leerstehenden Gewerbegebiet am Stadtrand stehen seit acht Jahren Fässer mit rund 20 000 Litern Inhalt.

Dass es sich bei dem Inhalt, wie es gestern aus Treuenbrietzen hieß, um den Betonzusatzstoff Chryso handelt, konnte Kusza so nicht bestätigen. Lediglich eines von zwei Metallfässern trage diese Aufschrift. Bei mehreren Gebinden von Plastikfässern sei der Inhalt unklar, eines dieser Gebinde sei jetzt auch ausgelaufen. Es handele sich um eine klebrige Substanz. Eine akute Gefahr für die Öffentlichkeit sieht Kusza nicht. „Das Gelände ist durch ein verschlossenes Tor gesichert.“ Das Grundwasser sei nicht gefährdet, weil die Fässer in einer Halle mit einem intakten Betonfußboden stünden. „Einspülungen durch Regen sind nicht möglich“, so Kusza. Sie rechnet im Januar mit einem Ergebnis der Laboruntersuchung.

Laut Kusza weiß das Landratsamt seit drei Jahren von dem Mülllager. Der Grundstückeigentümer sei insolvent, die Rechtslage kompliziert. „Mit Verfügungen sind wir bislang nicht weiter gekommen.“ Gegenüber dem Stand 2005 habe sich der Zustand des Lagers geändert: Die Plastikfässer seien seinerzeit dicht gewesen, in der Zwischenzeit seien sie von ihrem Standort bewegt worden. hkx