Potsdam-Mittelmark: Keine Kippen auf dem Spielplatz Werder erarbeitet neue Ordnungsregeln
Werder (Havel) - Kinderspielplätze sollen in Werder künftig besser geschützt werden. In einem Umkreis von 20 Metern um Plätze, auf denen sich mindestens zwei Spielgeräte befinden, soll in der Stadt künftig der Konsum von Alkohol und Zigaretten verboten sein.
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Werder (Havel) - Kinderspielplätze sollen in Werder künftig besser geschützt werden. In einem Umkreis von 20 Metern um Plätze, auf denen sich mindestens zwei Spielgeräte befinden, soll in der Stadt künftig der Konsum von Alkohol und Zigaretten verboten sein. Das sieht die neue ordnungsbehördliche Verordnung der Stadt vor, die jüngst im Hauptausschuss vorgestellt wurde.
Auf den Spielplätzen wird zudem das Essen und Trinken verboten, Glasflaschen dürfen nicht auf die Gelände gebracht werden. Auch Tiere sollen der Verordnung zufolge den Plätzen fernbleiben, einzige Ausnahme sind Begleithunde für Blinde. Für Hunde gilt auf der Werderaner Insel, der Havelpromenade und Unter den Linden zudem künftig zudem Leinenzwang.
Die Verwaltung habe die neuen Regelungen aufgrund des steten Bevölkerungswachstums der Stadt entworfen. Verstöße gegen die neue Verordnung sollen mit Geldbußen von bis zu 1000 Euro geahndet werden. Die Gemeindevertreter sollen im Juni über die Verordnung abstimmen, die vorher in den Ortsbeiräten diskutiert werden soll.
Verboten wird darin auch eine aus Italien übernommene Tradition: Liebespaare hängen ein Schloss mit eingraviertem Namen an das Geländer der Inselbrücke und werfen den Schlüssel ins Wasser, dadurch soll die Liebe ewig halten. Auf der Inselbrücke hängen regelmäßig Dutzende Schlösser am Geländer. Das Ordnungsamt habe sie bisher schon regelmäßig entfernt, nun soll laut Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) schon das Aufhängen unter Strafe gestellt werden. Der Grund: Durch den Wind reibt das Metall der Schlossbügel am Geländer, zerstört so den Lack und sorgt für Rost. „Wir haben bereits überlegt, für die Liebespaare vorm Rathaus etwas aufzustellen, woran man die Schlösser ketten kann“, so Saß. Da sei aber wiederum kein Wasser in der Nähe, in das man den Schlüssel werfen könnte.
Auch das Füttern von Tieren ist an der Insel- und der Eisenbahnbrücke künftig verboten. An der Promenade der Inselbrücke hatten sich teils rabiate Schwäne niedergelassen, die sich an die Fütterung durch Passanten gewöhnt haben und sie bedrängten. Von den Brücken darf künftig auch nicht mehr geangelt werden.
Für Diskussionen im Hauptausschuss sorgte zudem der Passus, dass im gesamten Stadtgebiet künftig samstags zwischen 13 und 15 Uhr Mittagsruhe zu herrschen habe. Ausgenommen sind Baustellen und gewerbliche Tätigkeiten. „Es ist aber schwer zu sagen, wie man den Begriff der Baustelle da auslegen will“, gibt Peter Kreilinger (CDU) zu bedenken. Auch für den SPD-Vorsitzenden Robert Dambon hat die Regelung ihre Tücken, da der Samstag für viele Werktätige die einzige Zeit für Gartenarbeit sei. Laut Manuela Saß war die Ruhezeit aber der meistgeäußerte Wunsch der Werderaner.
Für Sigmar Wilhelm (Freie Bürger) gehen die Regelungen teilweise nicht weit genug. „Wir brauchen auch einen Paragrafen, der die Emissionen der Tierhaltung begrenzt.“ Teilweise stinke es rund um die Ställe von Hobby-Tierhaltern „zum Himmel“. Enrico Bellin
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