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Potsdam-Mittelmark: Keine Schuld am Todessturz in Heilstätten Ermittlungen gegen

Eigentümer eingestellt

Stand:

Beelitz – Die Ermittlungen gegen die Heilstätten-Eigentümergesellschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung sind eingestellt worden. Wie der Pressesprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck, gestern den PNN mitteilte, treffe die Terra Projektentwicklungsgesellschaft keine Schuld an dem tödlichen Sturz eines 25-Jährigen aus einem der Klinikgebäude im Mai dieses Jahres. Vielmehr habe der junge Mann sich eigenverantwortlich gefährdet, indem er durch den Zaun auf das Gelände der ehemaligen Lungenheilanstalt eingedrungen ist. „Auf dem Gelände stehen Verbotsschilder, er hat sich also bewusst selbst in Gefahr begeben“, erläuterte Roggenbuck die Einschätzung der Ermittler.

Brandenburgs größtes Flächendenkmal ist in den vergangenen Jahren zum Mekka für Fotografen und Anhänger der Gothic-Szene geworden. Zuletzt haben regelmäßig größere Gruppen von jungen Leuten die noch leerstehenden Ruinen im A-Quadranten heimgesucht, hier getrunken und randaliert – wobei es immer wieder zu Unfällen gekommen war. Der 25-jährige Mann aus Jüterbog war aus dem vierten Stock eines der ehemaligen Klinikgebäude gestürzt und eine Woche später seinen Verletzungen erlegen (PNN berichteten). Einen Monat später stürzte ein 33-jähriger Mann in einen der offenen Heizungsschächte und verletzte sich schwer. Die Terra GmbH hat das Gelände jetzt komplett mit Zäunen abgeriegelt und auch die Gebäude verschlossen. Nachts patrouilliert der Wachschutz in regelmäßigen Abständen, zudem ist auch die Polizei immer wieder vor Ort, um Eindringlinge zu stellen.

Die Beelitzer Heilstätten sind kurz nach 1900 erstmals als Kurort für lungenkranke Berliner eröffnet und in den Folgejahren kontinuierlich erweitert worden. Im zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten dienten sie als Lazarett, zuletzt für die Rote Armee, die hier 1994 abrückte. Die Terra GmbH hat die noch brach liegenden Flächen vor drei Jahren übernommen, um sie zum Gesundheits-, Tourismus- und Kulturstandort zu entwickeln. lä

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