Von Hagen Ludwig: Keine Splittergefahr mehr
Neue Sporthalle am Michendorfer Gymnasium eingeweiht / Landkreis investierte 2,5 Millionen Euro
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Michendorf – Dass die neue Sporthalle am Michendorfer Wolkenberg-Gymnasium nicht nur als Fitness-Tempel taugt, wurde während der gestrigen Einweihungsfeier bewiesen. Beachtliche musikalische Darbietungen der Schüler gewannen durch die gute Akustik des Bauwerks. Es besticht zudem mit warmen Farbtönen, viel Holz und Glasbändern unter dem Dach für den Einfall von Tageslicht. Gymnasiumsdirektor Hendrik Reinkensmeier erinnerte sich da wehmütig an seine Schulzeit, als er sich beim Sport unterricht im Saal des jetzigen Michendorfer Gemeindezentrums „Zum Apfelbaum“ so manchen Holzsplitter vom maroden Parkett einfing. Aber auch die 1978 am Wolkenberg errichtete Turnhalle hatte ihre Tücken, war zu klein und erwies sich unter anderem im Winter als wahrer Energiefresser.
2,5 Millionen Euro hat der Landkreis als Schulträger deshalb in die neue Sporthalle investiert. In relativ kurzer Bauzeit von nur einem Jahr haben 20 meist einheimische Firmen unter Leitung des Projektbüros Dörner & Partner den Bau vollendet. 2009 soll noch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach installiert werden. „Trotz eines tiefgreifenden Sparmarathons, haben die Kreistagsabgeordneten bei den Investitionen in die Zukunft nicht gekürzt“, sagte Landrat Lothar Koch (SPD) gestern. Eine ähnliche Sporthalle wie in Michendorf soll nun auch noch am Oberstufenzentrum Werder gebaut werden. „Dann haben wir alle unsere Schulen vollständig saniert“, so Koch.
Auch am Michendorfer Gymnasium gehen jahrelange Bauarbeiten nun zu Ende. Vor dem Sporthallenbau war bereits die alte Plattenbauschule vom Typ „Erfurt“ in ein attraktives und modernes Gymnasium verwandelt worden. Derzeit läuft direkt vor der Sporthalle noch der Ausbau einer großzügigen Bushaltestelle für die Schüler. „Als Gemeinde allein hätten wir das alles so nicht hinbekommen“, lobte Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung die Zusammenarbeit mit demLandkreis. Auch der Streit über die Höhe der künftigen Hallenmiete für die Michendorfer Vereine sei noch rechtzeitig zur Einweihung beigelegt worden.
Doch welche Möglichkeiten bietet die neue Halle für den Schul- und Vereinssport und wie wirkt sie als Gesamtbauwerk? Erst nach über einer Stunde Festprogramm fiel gestern endlich die erste von drei schallisolierenden Trennwänden, bekamen die Gäste einen Eindruck von der Dimension der insgesamt 28 mal 25 Meter großen Halle mit ein Tribüne für 200 Zuschauer. Nun konnten die Schüler des Wolkenberg-Gymnasiums zeigen, dass sie auch sportlich etwas zu bieten haben. Viel Beifall gab es für ein buntes Programm mit Aerobic, Turnen, Seilsprung spezial, Sportschießen und Kunstradfahren. SPD-Landtagsfraktionschef Günter Baaske unterlag schließlich im Stangenklettern nur knapp dem schnellsten Michendorfer Gymnasiasten Max Hebäcker.
Wenn es in der Halle nun bald um Tore, Punkte und Zensuren geht, sollen sich vor allem die drei Meter hohen Prellwände aus Holz bewähren. Sie federn nach, wenn stürmische Schüler dagegen laufen. Splittergefahr bestehe dabei nicht, hieß es gestern.
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