Potsdam-Mittelmark: Kiesabbau auf dem Weg
Investor will im März Antrag für Bergbau am Dreieck Potsdam stellen
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Investor will im März Antrag für Bergbau am Dreieck Potsdam stellen Beelitz · Heilstätten - Das Genehmigungsverfahren für eine Kiesabbaustätte südöstlich des Autobahndreiecks Potsdam soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die „KS Beelitz Fichtenwalde GmbH & Co. KG“ will innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen die erforderlichen Antragsunterlagen beim Cottbuser Landesbergamt einreichen, sagte Geschäftsführer Peter Brinkhege gestern gegenüber den PNN. Zwar haben die Kliniken in den Heilstätten Einspruch gegen das Vorhaben erhoben – sie sehen den Betrieb gestört und Arbeitsplätze gefährdet. Doch laut Brinkhege würden die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzabstände weit überschritten. „Nüchtern betrachtet gibt es keine Störung.“ Man versuche zudem, sich auf den Norden des Abbaufeldes zu konzentrieren, das im Winkel von A 9 und A 10 liegt. Die Entfernung zu den Kliniken würde dadurch noch wachsen. Zusätzlich solle auch der Kies-Abtransport über nördliche Routen abgewickelt werden. „Wir möchten am A10-Parkplatz bei Michendorf oder zwischen Ferch und Neuseddin auf die Autobahn. Fichtenwalde und Beelitz-Heilstätten werden also nicht berührt.“ Das Kiesbergwerk soll unter anderem für Bauvorhaben wie den Ausbau des Dreiecks Nuthetal zum Einsatz kommen. Brinkhege hätte es gern schon in Betrieb gehabt, um die Baustelle der Ortsumgehung Trebbin zu beliefern. „Dort werden 700000 Kubikmeter Kies benötigt, die jetzt über weite Transportwege angekarrt werden müssen.“ Im Landesbergamt Cottbus verweist man auf das Planfeststellungsverfahren, dass zur Genehmigung des Bergbaus noch geführt werden muss. „Wenn die Antragsunterlagen vollständig sind, wird das noch einmal ein halbes bis dreiviertel Jahr dauern“, sagte der Präsident des Landesbergamts, Dr. Klaus Freytag, auf PNN-Anfrage. Die Antragsunterlagen würden dann vier Wochen lang öffentlich ausgelegt und alle Träger öffentlicher Belange beteiligt. „Wenn die Kliniken in den Heilstätten weiter den Standpunkt vertreten, dass der Kiesabbau mit dem Betrieb nicht vereinbar ist, muss geschaut werden, was größeres Gewicht hat“, sagte Freytag. Die bislang vorgetragenen Einwände seien sehr qualifiziert, „am Ende kann es natürlich nicht sein, dass eine Kiesgrube drei Kliniken gefährdet“. Die Beeinflussung des Gesundheitsparks und die Zerschneidung von Wald für die nördlichen Verkehrswege wird nach Ansicht Freytags den Schwerpunkt des Planfeststellungsverfahrens bilden. Voruntersuchungen sprechen allerdings für den Investor: Im Raumordnungsverfahren wurde das Vorhaben schon 1996 bewilligt – unter der Maßgabe, dass die Abbaufläche auf 104 Hektar im Norden begrenzt bleibt. Damit wurde der Abstand zum Kliniken-Standort auf 1800 Meter vergrößert. Die Gültigkeit der landesplanerischen Stellungnahme wurde mehrfach, zuletzt bis 29. November dieses Jahres, verlängert. Die Kliniken hatten im Mai 2004 ebenso wie die Stadt Beelitz angekündigt, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Kiesabbau zu verhindern. Henry Klix
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