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Jüngste des Konzerts. Die Fagottspielerin Charlotte Schröder (6).

© Manfred Thomas

Potsdam-Mittelmark: Kinder musizieren für den guten Zweck

Benefizkonzert der Kreismusikschule für musikalische Bildung im Kinderdorf Kienwerder

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Kleinmachnow - Draußen eisiger Flockenwirbel, drinnen flirrende Gitarrenklänge, die an Südseesonne erinnern. Mit „Danza da Saudade“ hat das Gitarrenquartett der Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“ am Sonntag den Auftakt zum 4. Benefizkonzert im Kleinmachnower Bürgersaal gegeben. Die jungen Musiker konnten bereits beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ die Jury überzeugen, die dem Quartett die Höchstpunktzahl von 25 Punkten zuerkannte. Auch in Kleinmachnow begeisterten sie das Publikum im vollbesetzten Saal.

47 Schüler der Musikschule hatten an dem Wettbewerb teilgenommen und alle einen Preis gewonnen. Dass viele der Preisträger sich engagieren, um anderen Kindern und Jugendlichen eine musische Ausbildung zu ermöglichen, die sozial schlechter gestellt sind, nannte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) „außergewöhnlich und vorbildlich“. Während die einen, unterstützt von Eltern und Lehrern, ihre Talente entwickeln könnten, seien andere weit entfernt von diesen Erfahrungen, berichtete Moderatorin Uta Hoffmann-Thoben in der Veranstaltung. Diesen Kindern gelte nun das verstärkte Interesse der Kreismusikschule, konkret dem Kinderdorf Kienwerder.

Dort, so Thoben-Hoffmann, leben Kinder und Jugendliche, die aufgrund individueller Notlagen nicht in ihren Familien leben können und in Kienwerder ein Zuhause auf Zeit oder auf Dauer fanden. In von Wohngruppen werden familienähnliche Situationen geschaffen, die den Mädchen und Jungen Stabilität, Betreuung und Begleitung geben. Eine erste Benefizaktion habe bereits 2011 interessierten Kindern ermöglicht, an verschiedenen Formen des Unterrichtes in der Musikschule teilzunehmen. Diese Chance hätten sie ohne Spendengelder nicht gehabt.

Da diese Gelder nun fast aufgebraucht sind, die Kinder aber weiterspielen wollen, wurde ein zweites Konzert organisiert. Die Freude, mit ihren Gaben Gleichaltrigen zu helfen, war den jungen Musikern anzumerken, die aus dem ganzen Landkreis nach Kleinmachnow gekommen waren, um unter dem Motto „Gutes mit Gutem vergelten“ zu musizieren.

Mit wohlig sonorem Bariton und leichter und heiterer Sopran-Stimme sorgten Gordon Jan Plank und Vivien Körner mit dem Volkslied „So treiben wir den Winter aus“ beim Publikum für Begeisterung. Auch sie sind wie alle anderen Konzertteilnehmer zum Landeswettbewerb delegiert. Berührend war das Spiel der jüngsten Teilnehmer, der siebenjährigen Julia Hoppe am Klavier und der sechsjährigen Fagottspielerin Charlotte Schröder. Beide hatten mit den Stücken „Die Akrobaten“ und „Fangspiel“ 23 Punkte beim Regionalwettbewerb erreichen können.

Scheinbar mühelos bewältigte der junge Cellist Josh Feldhaus ein Allegro aus Schostakowitschs Sonate d-Moll opus 40. Für seine schwungvolle und hingebungsvolle Darbietung erhielt er den längsten Applaus. Musikalischen Hochgenuss gab es auch im zweiten Teil des Konzertes mit dem Jugendblasorchester unter Leitung von Martin Aust, das mit Evergreens von Abba bis Lady Gaga für temperamentvolle Stimmung sorgte.

Neben Ohrenschmaus war auch für Gaumenfreuden in der Pause gesorgt: Ein köstliches Quiches- und Tortenbuffet hatte die Stahnsdorfer Bäckerei „Aux Delices Normandes“ spendiert. Zahllose Geldspenden für das Kinderdorf kamen auch von Gewerbetreibenden und vielen Privatpersonen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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