Potsdam-Mittelmark: „Kirche ist vormittags“
Sechs verkaufsoffene Sonntage in Werder
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Werder (Havel) - „Der Sonntag ist mir heilig“, sagte Peter Hinze am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung Werder. Aus dem Mund eines Linken-Abgeordneten und Gewerkschaftssekretärs klang das angesichts des Tagesordnungspunktes im CDU-geführten Werder nach einer Provokation: Es ging um die sechs verkaufsoffenen Sonntage für dieses Jahr: Am 1. April, dem 3. Juni, dem 9. September, dem 7. Oktober, dem 2. und dem 16. Dezember wollen die Geschäftsleute in der City von 13 bis 20 Uhr ihre Läden öffnen.
Es ist das vom Land zulässige Maximum an offenen Sonntagen. In Werder ist das stets mit Aktionen und Festivitäten des Gewerbevereins Pro Werder verbunden. Bürgermeister Werner Große (CDU) konterte die Aussage Hinzes knapp: „Kirche ist vormittags.“
Infrage gestellt wurden die Sonntagsöffnungszeiten derweil auch von Wolfgang Lambrecht (SPD), der nicht glaubt, dass die Leute deshalb mehr Geld in der Tasche haben. „Das ist nur eine Spielerei, das Einkaufsverhalten wird nur verschoben.“ Baldur Martin (Freie Bürger) warnte dagegen, dass sich das Einkaufsverhalten auf andere Städte verschiebt. „Alle haben verkaufsoffene Sonntage. Wenn wir nicht mitmachen, gehen die Leute woanders hin.“ Die Mehrheit sah es genauso, die sechs verkaufsoffenen Sonntage sind seit Donnerstagabend beschlossene Sache. hkx
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