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Frischer Wind. Neben traditionellen Veranstaltungen wie dem Festumzug soll es mehr Angebote für junge Gäste geben.

© Klaer/Archiv

Potsdam-Mittelmark: Kirchturm als Spargelstange

Neue Ideen für das Beelitzer Spargelfest gefragt / Bürgermeister Bernhard Knuth lud zum Bürgerforum

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Beelitz - Der spektakulärste Vorschlag kam von Pfarrer Olaf Prelwitz: Er regte an, den Beelitzer Kirchturm in Form einer Spargelstange auszukleiden. Kreative Ideen für das traditionelle Spargelfest waren gefragt bei einem Bürgerforum, zu dem der neue Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth am Donnerstagabend in das Tiedemann-Haus eingeladen hatte. „Wir dürfen uns immer Kritik am Fest anhören. Jetzt wollen wir Anregungen der Bürger hören, wie man das Fest voranbringen kann“, erläutert er seine Motivation.

Einig war man sich in der Runde darüber, dass sich die großen Spargelhöfe wieder stärker in das städtische Festgeschehen einbringen müssten. „Ich würde mir die Spargelbauern als Anker unseres Festes wünschen und nicht als Konkurrenzveranstalter“, so der Beelitzer Lutz Schneider, der am Festsonntag selbst seinen Hof für eine Kaffeetafel öffnet. „Hier muss die Stadt in Vorleistung gehen und dadurch die Spargelhöfe zurück in die Stadt holen“, befand Bürgermeister Knuth.

Angeregt wurde auch, die Jugend künftig stärker in das Festgeschehen einzubeziehen. Hier konnte Antje Lemke vom städtischen Kulturamt bereits für das diesjährige Fest vom 4. bis 6. Juni eine Neuerung ankündigen. Vorgesehen ist am Freitag der Auftritt von Beelitzer Nachwuchs-Bands unter dem Motto „Junges Gemüse“. Wolfram Mischer beklagte das Fehlen von Angeboten für Kinder. Wenn man sich stärker auf Kinder bezieht, werde auch die Motivation der Eltern gestärkt, zum Fest zu kommen. Eine ganze Reihe an Vorschlägen kam vom Vorsitzenden des Beelitzer Spargelvereins, Manfred Schmidt. „In Berlin trifft man überall den Bären, bei uns könnte doch zum Fest das Spargelmännchen unterwegs sein“, regte er an. Möglich wäre es auch, einen Fokus auf polnische Kultur zu legen. „Auf den Felder hört man vorwiegend die polnische Sprache, beim Spargelfest ist die Heimat vieler Spargelstecher nicht vertreten“, so Schmidt, der sich auch Stadtführungen in polnischer Sprache für die Erntehelfer gut vorstellen kann. Weitere Vorschläge des Vereinsvorsitzenden waren die Auszeichnung eines Förderers des Spargels oder ein Denkmal der Spargelstecherin.

Zu hören war ebenso der Wunsch, künftig ein größeres Areal für das Fest zu nutzen. „Mehrere dezentrale Bühnen wären besser als eine, die alle Besucher auf sich zieht“, gab Pfarrer Prelwitz zu bedenken. Schon zum kommenden Fest werde es einige Veränderungen geben, kündigte Bürgermeister Knuth an. Das Höhenfeuerwerk soll über dem Kirchturm beginnen und über der Alten Posthalterei fortgesetzt werden. Neu ist auch, dass Banderolen mit historischen Aufnahmen zum Thema Spargel an den Laternen angebracht werden. Antje Lemke freute es zu hören, dass der Bürgermeister beabsichtigt, künftig für das Fest eine eigene Haushaltsstelle einzurichten. Bisher waren die Kosten des Spargelfestes nur ein Teil des Kulturetats.

„Es war eine offene spritzige Atmosphäre mit dem Willen das Fest weiterzuentwickeln“, lautete Knuths Resümee der Veranstaltung. Einige der konstruktiven Vorschläge könnten bald umgesetzt werden.Andreas Koska

Andreas Koska

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