Potsdam-Mittelmark: Kita-Umzug in Glindow abgelehnt

Werder (Havel) - Der Umzug der Kita „Sternenzelt“ in den Kunsthof Glindow ist vom Tisch. Die Stadtverordneten haben Donnerstagabend den vom „Diakonischen Werk Potsdam“ beantragten Baukostenzuschuss von 150 000 Euro abgelehnt. Mit dem Geld sollte der Kunsthof umgebaut werden. Das Diakonische Werk als Kita-Träger hatte argumentiert, dass sich die Brandschutzauflagen am jetzigen Standort, einem Bauernhaus am Glindower Kiez, nicht erfüllen ließen. Nach Rathausangaben könnte die Betriebserlaubnis aber zumindest für die nächsten drei Jahre verlängert werden.

Zudem sieht die Verwaltung für eine größere Kita keinen Bedarf. Die Diakonie wollte das Platzangebot von 30 auf 40 Kinder erweitern. Im Landratsamt gehe man derweil davon aus, dass ab 2015 weniger Kinder in Werder und den Ortsteilen zu betreuen sind, in den zwölf Kitas werden 70 Plätze weniger benötigt. Allein für die ebenfalls von der Diakonie betriebene Kita „Inselstadt“ wird ein Minderbedarf von 20 Plätzen ausgewiesen, heißt es in einer Rathausvorlage: „Ein Ausbau der Kapazitäten ist nicht erforderlich.“

Den Umzug der Kita „Sternenzelt“ lehnten die Stadtverordneten auch wegen der höheren Unterhaltungskosten ab, für die die Kommune laut Kita-Gesetz aufkommen muss. Im Jahr 2008 lag der Zuschuss bei 38 000 Euro, 2009 bei 47 000. Der darin enthaltene Mietanteil von 11 400 Euro würde sich verdoppeln. Das wird auch für die Betriebskosten erwartet, denn die zu beheizende Nutzfläche würde von 145 auf 280 Quadratmeter wachsen. Bedenken bestehen, da die Stadt in Privateigentum investieren würde.

Zum Jahreswechsel hatten die Kunsthof-Betreiber bekanntgegeben, dass das Haus nicht mehr als Restaurant und Veranstaltungstreff weiterbetrieben wird. hkx