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Potsdam-Mittelmark: Klage angedroht

Bürgerinitiative verbündet sich mit BUND gegen Hotelbau in der Puschkinstraße

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Werder - Die Front gegen den geplanten Hotelbau in der Puschkinstraße in Werder ist etwas breiter geworden: Gegen das Vorhaben hatte sich eine Bürgerinitiative gebildet (PNN berichteten). Die vereinbarte jetzt mit den Naturschutzverband BUND eine enge Zusammenarbeit, um den „natürlichen Uferstreifen“ auf dem betroffenen Grundstück vor Eingriffen zu schützen. Ein Münchner Investor will die halb verfallene Jugendstilvilla auf dem 11 000 Quadratmeter großen Grundstück am Glindower See rekonstruieren und durch einen Anbau Richtung See erweitern.

„Die lange Uferfront entlang des Glindower Sees weist einen alten Baumbestand auf, der durch den Leerstand der Villa seit etwa zehn Jahren gemeinsam mit dem Schilfgürtel und dem entstandenen natürlichen Unterholz ein Brut- und Jagdparadies für verschiedene, auch seltene oder bedrohte, Vogelarten bietet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiativ-Sprecherin Anja Spiegel. Zu den gesichteten Vögeln zählten der Eisvogel, Spechte, Kleiber und Baumläufer, Mauersegler, Gimpel, Wendehals und Kernbeißer, Fischreiher, Rohrsänger und ein Fischadler, Nachtigall, Kuckuck, und Kauzarten. „Außerdem wird offensichtlich das beschädigte Dach der Villa von Fledermäusen genutzt“, heißt es in der Mitteilung weiter.

BUND und die Bürgerinitiative seien sich einig, dass ein Hotelbau einen „unzumutbaren Eingriff in dieses Naturparadies“ bedeuten würde. Der geplante Hotelbau würde in die gesetzlich besonders geschützte 50 Meter-Uferlinie und ins Landschaftsschutzgebiet eingreifen. Der BUND werde notfalls klagen, um solche Eingriffe zu verhindern.

Hintergrund des gemeinsamen Vorgehens sei auch die Beobachtung, dass immer öfter für Investoren Ausnahmen von den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Umwelt gemacht würden, so Anja Spiegel. „Das Aufwiegen von Umwelt- oder Landschaftsschutz gegenüber Arbeitsplätzen erscheint jedoch grundsätzlich unsinnig und kontraproduktiv, insbesondere aber im Falle einer Stadt wie Werder, die von einem Tourismus lebt, der sich insbesondere auf ihre Natur bezieht.“ Nach den Vorkommnissen um das Resort Schwielowsee sei die Bürgerinitiative umso gewillter, Eingriffen einen Riegel vorzuschieben, „damit Ausnahmen nicht zur Regel werden“. wh

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