Potsdam-Mittelmark: Klangreichtum für Kirche
Das Caputher Gotteshaus erhält am 29. Mai wieder eine Gesell-Hüfken-Orgel
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Das Caputher Gotteshaus erhält am 29. Mai wieder eine Gesell-Hüfken-Orgel Caputh - Musik wird in dem Ort am Schwielowsee großgeschrieben. Seit das Sommer-Festival „Caputher Musiken“ sich nicht nur bei Ortsansässigen einen Namen macht, sondern auch viele auswärtige Besucher nach Caputh holt, war es für viele Glieder der Kirchengemeinde besonders unerträglich, dass die Orgel im Gotteshaus seit 1975 zum Schweigen verurteilt war. Auch Reimar von Zadow der zu den engagiertesten Organisatoren der „Caputher Musiken“ gehörte, war darüber unzufrieden. Er zählte zu denjenigen, denen eine intakte Orgel und damit die Musica sacra am Herzen liegt. Der Gemeindegesang soll durch Orgelklang ansprechend begleitet werden. Außerdem kann man mit Orgelkonzerten das Musikleben des Ortes bereichern. Und so wurde mit seiner Unterstützung der „Initiativkreis Orgelrestaurierung Caputh“ gegründet. „Ohne eine Königin der Instrumente ist die wunderschön restaurierte klassizistische Stüler-Kirche jedoch nur halbfertig“, sagt Reimer von Zadow in einem PNN-Gespräch. „In der Gemeinde wurde darüber diskutiert: Wollen wir eine neue Orgel oder kaufen wir eine, die an einem Ort im Lande nicht mehr benötigt wird. Schließlich entschieden wird uns, das Instrument aus dem Entstehungsjahr der Kirche, 1852, restaurieren zu lassen.“ Dafür konnte der renommierte Halberstädter Orgelbaumeister Reinhard Hüfken gewonnen werden. Bei näherer Beschäftigung mit der alten Gesell-Orgel machte Hüfken dann den Vorschlag, neben den vorhandenen alten Registern neue hinzu zu fügen. So ging übrigens auch Orgelbaumeister Woehl im vergangenen Jahr bei der Arbeit an der Friedenskirchenorgel in Potsdam vor. Alt und neu sollen zu einer klanglichen Einheit werden. „Mit ungeahnten Kunstgriffen und einer Fülle von besonderen Registern, wird Meister Hüfken einen klanglichen Oberreichtum hervorzaubern, wie er bei einem Werk von 18 klingenden Stimmen wohl selten zu finden ist“, freut sich schon jetzt Reimar von Zadow. „Die reiche Orgellandschaft in und um Potsdam wird, so glaube, ich mit dem Caputher Instrument sehr bereichert werden.“ Der klassizistische Prospekt, der unter Denkmalschutz steht, darf natürlich nicht verändert werden. Am 29. Mai soll die Gesell-Hüfken-Orgel während eines Gottesdienstes um 14 Uhr erstmals erklingen. Danach gibt es eine Festwoche mit Orgelkonzerten. Organisten aus Berlin und Potsdam konnten dafür gewonnen werden, auch für den anschließenden anspruchsvollen „Orgelsommer“: Thomas Noll, Matthias Jacob, Dietrich Schönherr, Andreas Zacher Friedrich Meinel, Matthias Trommer und andere. Der Initiativkreis war in erster Linie auch um die Finanzierung des Projekts, das 180000 Euro kostet, besorgt. „37,5 Prozent der Kosten können durch Kleinspenden gedeckt werden, durch Gottesdienstkollekte und Benefizveranstaltungen. Zuwendungen kamen u.a. von der Landeskirche und von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung vom Kulturministerium. Der größte Teil der Summe ist vorhanden, die noch fehlende muss die Königin sich selbst verdienen – mit Konzerten.
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