KulTOUR: 7. Caputher Schlossnacht: Klassik auf der Freitreppe
Mittsommer-Opern-Gala zur siebenten Caputher Schlossnacht am kommenden Samstag
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Schwielowsee - Eigentlich erübrigt sich dieser Artikel von selbst, denn die limitierten Karten zur 7. Caputher Schlossnacht am kommenden Wochenende sind seit Langem verkauft, das Gratis-Konzert „Hol mir die Sterne ...“ zum 20-jährigen Jubiläum der „Caputher Musiken“ im September aus PR-Sicht noch viel zu fern. An der Abendkasse jedoch, so hörte man jüngst munkeln, soll es je nach Wetterlage noch ein paar versprengte Billetts für die Begehrlichkeit zur Mittsommernacht geben.
Zwanzig Jahre „Caputher Musiken“ stehen ja nicht nur für Mühen, Klinkenputz und Qualität, für etwa 250 Konzerte, auch für interessante künstlerische Experimente, seit ein paar Jahren sogar in Kooperation mit bekannten Musikhochschulen. Das gilt dann nicht nur für die regulären Konzerte einer Saison, auch für die in zweijährigem Rhythmus stattfindenden Schlossnächte. Diesmal lag zusätzlich ein „Schaltjahr“ dazwischen, des Fußballs wegen: Man wollte der ständigen EM- und WM-Konkurrenz ausweichen, und landete prompt, doch nicht so schlimm, bei der diesjährigen Frauen-WM in Kanada!
Wie dem auch sei, Hauptakteur und idealer Kooperationspartner der Musiken 2015 ist die Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ (HTM). Exklusiv zur 7. Nacht der Nächte haben sich die Leipziger eine abendfüllende Mittsommer-Opern-Gala auf der Seeseite des kurfürstlichen Hauses ausgedacht. Dabei wird die Freitreppe mit Blick zum See erstmals zur Kulisse für ein opulentes Programm aus Oper, Operette und klassischem Musical, durch die Bank Standards aus Verdis „La Traviata“ oder Dvoraks „Rusalka“, Zellers „Vogelhändler“ und Lehars „Land des Lächelns“, Loewes „My Fair Lady“ und Straußens „Fledermaus“, wo es bekanntlich um den Feuerstrom der Reben geht, Einladung für die kulinarische Seite des Abends. Fast 30 Titel stehen auf dem Programm, das dürfte fast bis Mitternacht reichen, wenn dann noch eine Überraschung auf die Gäste wartet.
Das Gesamtprojekt ist eigens für Caputh zusammengestellt und mit neuen Noten zum Überleiten versehen. Das 2014 gegründete „Salonorchester Felix“ (Leitung Diego Romano) wird den musikalischen Teil übernehmen, die Moderation liegt in den Händen von Evelyn Fischer, Sängerin und selbst Professorin an der HMT. Vielleicht kennt sie der eine oder andere. Wie immer auch, man darf man sich auf frische Stimmen und überraschende Arrangements freuen, dafür bürgt schon das Logo „Caputher Musiken“.
Wird gerade mal nicht in die mittsommerliche Himmelsnacht hinausgesungen – auch die Damen und Herren Künstler brauchen ein Päuschen – kann man beim Flanieren in Schloss und Park schon mal einem seltsam ausstaffierten „Traumtänzer“ begegnen. Oder, statt am Havelufer Fisches Nachtgesang zu lauschen, ist ein Besuch bei der Wilhelmshorster Lesebühne möglich, auch die braucht offene Ohren. Eine Premiere für die Schlossnacht übrigens, und eine verbal-dramatische Bereicherung des künstlerischen Programms.
Alles Gala halt, an der Havel am 20., da kann sich die Sonne ja wieder wenden. Überflüssig zu erwähnen, dass auch diese Gala-Nacht nicht ohne den Segen der Schlösserstiftung möglich wäre, muss ja auch mal erwähnt werden. Also, Restkarten soll es vor Ort noch geben, vielleicht bleibt dieser oder jener Wunsch nicht ohne Fortune. Gerold Paul
Am Samstag, dem 20. Juni, 17.30 Uhr Einlass, 18.30 Uhr Konzertbeginn
Gerold Paul
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