Potsdam-Mittelmark: Kleine Ortsumgehung für Glindow

Werder / Schwielowsee - Ein langer Streit zwischen Schwielowsee und Werder (Havel) könnte bald begraben sein: Wahrscheinlich schon im September sollen die Bauarbeiten für eine kleine Glindower Ortsumgehungsstraße beginnen. Die Sackgasse ins Gewerbegebiet Ferch soll Richtung Osten verlängert werden, um am Langen Grund auf die Petzower Straße (Zum Lindentor) zu stoßen.

Der 750 Meter lange Verlängerung würde etwa 330 000 Euro kosten, sagte die Bürgermeisterin von Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), gestern gegenüber den PNN. Die Planungen laufen bereits. Die Ausbaukosten würden sich Schwielowsee, Werder und das Land teilen. Zudem würden zwei Anlieger, die bisher über die parallel verlaufene Petzower Straße erschlossen werden, anteilig zur Kasse gebeten – die Bundeswehr und der Leittechniker ABB. Sie verlegen möglicherweise auch Zufahrten auf die andere Grundstücksseite.

Der Vorschlag aus der Gemeindeverwaltung Schwielowsee ist Gegenstand einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit der Stadt Werder und soll jetzt in den Gremien und Ausschüssen der Kommunen beraten werden. Der Fercher Ortsbeirat hat sich bereits für diese Lösung ausgesprochen. Laut Hoppe sind auch die Gespräche mit den betroffenen Anliegern des Gewerbegebiets positiv verlaufen, zumal jetzt feststehe, dass die Bundeswehr den Standort nicht aufgeben wird. Sie müssen für einen Straßenabschnitt von 375 Metern Länge an ihren Grundstücksgrenzen 90 Prozent der Kosten tragen.

Die Straße soll auf sechs Meter Breite ausgebaut werden und im April fertig sein. Der schnelle Abschluss ist auch wegen des Ausbaus der L 90 in Glindow erforderlich: In diesem Jahr beginnen die Sanierungsarbeiten am Ortsrand, im nächsten Jahr gehen sie im Zentrum Glindows weiter. Die Verkehrsbeeinträchtigungen machen dann eine Umleitung von der A 10 zur B 1 erforderlich, die mit der neuen Straße gefunden wäre. Auch zur weiteren touristischen Entwicklung Petzows wird seit Jahren für eine Anbindung gerungen. Bewohner der Petzower Straße hatten sich erfolgreich gewehrt, dass ihre Anliegerstraße ausgebaut und zur Durchfahrtstraße zwischen A 10 und B 1 wird.

Unklar ist, ob die neue Straße einen Kreisverkehr an der L 90 bekommt – der Kreisel am Glindower Ortseingang wurde einst gerade für den nach Petzow einmündenden Verkehr gebaut. hkx