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Potsdam-Mittelmark: Kleine Schritte am Schwielowsee
Neue Sanitäranlagen an Marina Ferch Restaurantneubau und Vereinshaus verzögern sich
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Schwielowsee - „Trotz Meyer“ heißt der kleine Imbissdampfer. Und am Eingang der Marina Ferch steht, aus Holz gemeißelt, der „Heilige Hartmann“. Die Namen stehen mit Konflikten in Verbindung, die Günter Matz für den Bau und die Erweiterung seiner Steganlage am Schwielowsee auszutragen hatte. Humoristisch will er sie in Erinnerung behalten. Mit der neuen Marina in zentraler Lage geht es derweil in kleinen Schritten voran: 40 Liegeplätze hat Matz seit einigen Jahren verpachtet, alle mit Strom- und Wasseranschluss. Jetzt gibt es sieben zusätzliche Gastanleger für Wasserwanderer. Kanuten können auch am benachbarten Strand festmachen. In der Marina finden sie ab dieser Saison statt eines provisorischen Toilettencontainers moderne Sanitäranlagen, Duschen und Fäkalentsorgung vor, sogar ein Behinderten-WC.
Acht Monate habe die Baugenehmigung für den neuen Sanitärtrakt auf sich warten lassen, die kompletten Bauarbeiten seien schneller gegangen, sagt Matz. Am Ende zähle das Ergebnis: „In der Gesamtheit haben wir jetzt eine Marina, die sich sehen lassen kann.“ Mit der „Gelben Welle“ ist der hohe Standard vom Wasser aus für Bootstouristen gekennzeichnet.
„In den nächsten Jahren“ soll der Hof des L-förmigen Neubaus mit einem Restaurant geschlossen werden, doch der Bebauungsplan müsse vorher wegen einer Formalie noch mal geändert werden, sagt Matz. Auch das seit Jahren geplante Vereinshaus für den Fercher Seglerverein, der hier seinen Sitz hat, lasse deshalb auf sich warten. Es soll mit einem Wasserrettungsstützpunkt verbunden werden.
Nicht alle Fercher seien mit dem Marina-Standort einverstanden gewesen, räumt Ortsvorsteher Roland Büchner (BBS) ein. Es sei allerdings immer Konsens in der Gemeinde gewesen, mit großen Sammelsteganlagen den Stegwildwuchs zu stoppen und das natürliche Ufer zu schützen. „In Ferch ist uns das halbwegs gelungen.“ Er freut sich auch, wie das Ensemble rund um die Seewiese wächst: Eine der sechs geplanten Villen am Wiesenrand ist fertig, eine zweite steht im Rohbau. Außerdem wollen Matzens Nachbarn in der Bootsklause ihr Hotel erweitern. „Das wird den Fercher Uferweg weiter beleben.“
Mit dem von Matz geplanten Restaurantneubau hofft der Ortsvorsteher, irgendwann einen Saal für Vereinsfeiern und öffentliche Veranstaltungen zu bekommen. Einer Kritik an der neuen Marina will Büchner auch begegnen: Es gab immer wieder Ärger, weil der Parkplatz der Marina als Abstellplatz für Bootsanhänger und Yachten genutzt wird. „Im Winter stört das keinen, aber im Sommer ist es wirklich kein schöner Anblick“, meint der Ortsvorsteher. Mit Günter Matz sei man deshalb über einen alternativen Standort im Ort im Gespräch. Henry Klix
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