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Potsdam-Mittelmark: Kleine Schritte für Petzower Park

Das Andenkenhaus wurde saniert, größere Projekte im Lenné-Park wurden etwas verschoben

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Das Andenkenhaus wurde saniert, größere Projekte im Lenné-Park wurden etwas verschoben Von Henry Klix Werder - Wenn man auf der Terrasse des Andenkenhauses steht, ahnt man, wieso von Kaehnes am Rande des Petzower Schlossparks um 1820 den kleinen Teepavillon hier aufstellten: Der Blick über den Haussee auf den Schwielowsee ist noch heute beliebtes Malermotiv. Seit fünf Jahren hat hier passenderweise der Maler Hans-Joachim Stahlberg sein Atelier. Etwas altersschwach und marode war der Bau bereits. Seit Oktober hat sich das verändert. Das Rohrdach wurde neu eingedeckt, Dachstuhl und Zierbretter instand gesetzt. Fenster, Außenputz und Terrasse wurden erneuert und auch innen ist das Haus nun wieder ein ansehnliches Stück Petzower Geschichte. Gestern wurde Neueinweihung gefeiert. „Eine kleine aber feine Sache“, freute sich Werders Bürgermeister Werner Große (CDU). Von den 42000 Euro Kosten wurden 75 Prozent durch die EU getragen. „Gut angelegtes Geld“, so Ortsbürgermeister Bernd Hanike. Im Vorfeld hatte er die ungewisse Namensherkunft des Andenkenhauses aufklären können. 1896 wurde eine Andenkentafel für die ersten Gutsherren im damals offenen Pavillon angebracht. Nach dem 2. Weltkrieg verschwand die Tafel im „Bildersturm“ unter der Terrasse, Hanike hat sie jetzt gesichert (PNN berichteten). Sie soll im benachbarten Waschhaus ihren Platz finden, in Petzows Heimatmuseum. Es wurde schon vor einigen Jahren saniert. Kleine Schritte werden im Schlosspark getan, große lassen noch etwas auf sich warten, wie die Sanierung des Petzower Schlosses: Investor Axel Hilpert hatte vor einem Jahr angekündigt, nach der Inbetriebnahme des Ferienresorts am Schwielowsee (Termin ist Freitag) im Sommer das Schloss folgen zu lassen. Die fünf Sterne kommen nun doch erst in zwei Jahren, wie er auf PNN-Anfrage erklärte. Hilpert gehört auch das sanierungsbedürftige Fischerhaus im Schlosspark. Ortsbürgermeister Hanike ist misstrauisch, ob die Petzower Infrastruktur den neuen touristischen Anforderungen standhalten wird. Das Publikum aus 124 Hotelzimmern und 13 Ferienhäusern im Ferienresort kommt zu den vielen Wochenendbesuchern des Parks ja noch hinzu. Im Schloss soll es weitere 50 Zimmer geben, ein Golfplatz ist am Ortsrand Richtung Ferch / Bliesendorf geplant. Als Ostern der Probelauf im Ferienresort begann, wäre ganz Petzow verstopft gewesen, so Hanike. „Es gibt Handlungsbedarf für einen Fuß- und Radweg an der Schwielowseestraße. Fehlende Parkplätze und öffentliche Toiletten bleiben ein Problem“, wandte er sich gestern an Bürgermeister Große. Der verwahrte sich gegen große Investitionen, um „Spitzen abzufangen“. Große fragte auch, ob es „im Sinne von Petzow sei, die Kapazitäten zu erweitern? Wenn wir neue Parkplätze bauen, kommen auch mehr Leute.“ Er räumte immerhin ein, dass an der Schwielowseestraße das Radwegenetz geschlossen werden muss, auch über eine Verlegung der Straße am Ferienresort werde mit dem Landkreis nachgedacht. Zudem gebe es Pläne für einen kleinen Parkplatz im Winkel von Bliesendorfer- und Fercher Straße. „Aber das alles muss in einem 380-Einwohner-Dorf noch im Verhältnis zu dem stehen, was in der Stadt Werder passiert.“ Kleine Schritte also für Petzow.

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