Potsdam-Mittelmark: Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf weiter im Visier von Einbrechern
Deutlicher Rückgang an Kfz-Aufbrüchen durch Arbeit der Soko „Navi“ – aber kein Grund zur Entwarnung
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Potsdam/Teltow - Es war ein Treffer ins Schwarze: Als der Ermittler der Sonderkommission „Navi“ im vergangenen Herbst zwei Littauer und kurz danach einen Moldawier festnahmen, gingen die Diebstähle von Navigationsgeräten und Radios aus Autos deutlich zurück. Von 599 Autoeinbrüchen bis zum dritten Quartal des Vorjahres reduzierten sich diese Delikte nach den erfolgreichen Fahndungen auf 142 im vierten Quartal. „Das ist zwar kein Grund zur Entwarnung“, betont Kriminalrat Dirk Volkland, doch habe die Polizei ein Signal gesetzt und durch die Festnahmen das Entdeckungsrisiko für potenzielle Täter erhöht.
Innerhalb des Potsdamer Polizeischutzbereiches, für den gestern die Kriminalitätsstatistik 2005 präsentiert wurde, hatten die Navi-Diebe vor allem Kleinmachnow und Stahnsdorf als ertragsreiche Gegend ausgemacht. Und im Vergleich zur Landeshauptstadt machen sie hier immer noch reichlich Beute. Gingen im Vergleich zu 2004 im gesamten Schutzbereich die Diebstähle rund ums Auto um 11,1 Prozent zurück, sank die Zahl im Bereich der Polizeiwache Teltow nur um 3,4 Prozent.
Die Soko „Navi“ ist seit vergangenen April im Einsatz und hat Vermutungen bestätigt, dass es sich bei den Tätern um organisierte Banden handelt, deren Auftraggeber in Osteuropa sitzen.
Entgegen dem Trend in der Landeshauptstadt sind in der Region mehr Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. 117 Mal wurde ungebetener Besuch, der lange Finger machte, angezeigt (+14,7 Prozent). Zwar werde das – im Gegensatz zu Berlin kostenlose – Beratungsangebot der Polizei, wie man sich am besten vor Einbrechern schützt, auch angenommen. Doch sei es vor allem der Siedlungsstruktur geschuldet, dass Einbrecher das Umland stärker und andauernd im Visier haben.Durch die Ermittlung zweier Sprayerbanden, was im Jahr 2004 zu einer 90-prozentigen Aufklärungsquote bei Graffitischmierereien in der Region führte, wurden im vergangenen Jahr fast halb so viel Attacken aus der Spraydose gezählt. 173 Sachbeschädigungen durch Graffiti wurden in Kleinmachnow, Stahnsdorf, Teltow und Nuthetal der Polizei angezeigt, fast 55 Prozent aller Fälle konnten aufgeklärt werden. Allein 22 Prozent aller Straftaten im gesamten Polizeischutzbereich Potsdam wurden in der Region Teltow verübt. Von den insgesamt 4565 Vergehen konnten 2638 aufgeklärt werden. Von den 1536 ermittelten Tatverdächtigen sind fast 29 Prozent jünger als 21 Jahre. Wohnungseinbrüche und Diebstähle von und aus Autos sind dabei die häufigsten Straftaten in der Region. Bei der Struktur der Tatverdächtigen, der Art der registrierten Straftaten und – mit wenigen Aufnahmen – beim Trend der Kriminalitätslage unterscheidet sich das nähere Potsdamer Umland nicht von der Landeshauptstadt.
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