Potsdam-Mittelmark: Klimadaten für die Streuobstwiese
Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche besuchte Otto-Nagel-Schule in Bergholz-Rehbrücke
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Nuthetal – Ob Streuobstwiese, grünes Klassenzimmer, Naturlehrpfad oder Fledermausbeobachtung – an der Grundschule „Otto Nagel“ in Bergholz-Rehbrücke gibt es eine ganze Reihe ökologischer Projekte. Davon konnte sich gestern auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche (CDU), überzeugen. Lehrer und Eltern arbeiten Hand in Hand und führen insbesondere die vierten bis sechsten Klassen an Umwelt- und Klimaschutz heran. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, in bundesweiten Wettbewerben hatte die Schule zweimal die Nase vorn: 2008 gewann sie den ersten Bundespreis der Nabu-Jugend für das Projekt „Streuobstwiese“ und 2009 den dritten Preis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Kinder der vierten Klassen haben nach dem Ende der Sommerferien die Streuobstwiese „in Pflege“ genommen. Michelle erzählte gestern von den großen Grashüpfern, die sie beim ersten Besuch fanden. Maulwurfshügel, Ameisenhaufen und Wildspuren an der Weide – alles wird untersucht. Und Äpfel werden auch geerntet. Fachübergreifend kann hier unterrichtet werden, erklärte Lehrerin Marlis Schramm. So wird zum Beispiel der Honigertrag der benachbarten Imkerin zur Rechenaufgabe.
Der Vater und Landschaftsplaner Rainer vom Lehn – er hat sich auch um das Bürgermeisteramt beworben – erläuterte die nächsten Ziele. Walnuss, „germanische Mispel“ und Strauchobst sollen gepflanzt werden, alte Kirschsorten werden noch gesucht. Ein „Naturführer von Kindern für Kinder“ ist geplant.
Das Grüne Klassenzimmer ist Sache der fünften Klassen, die sechsten betreuen den Panoramaweg. Im Mehrgenerationenhaus wird bald mit Wildkräutern vom Wegesrand gekocht. Eifrig wird auch an den Kunstobjekten gearbeitet, die zum 30. Mai 2011 am Panoramaweg aufgestellt werden sollen – für den Kinder-Kunst-Naturpfad.
Eine von Katherina Reiche übergebene „Klimakiste“ ist mit Messgeräten und Materialien gefüllt, die die Projektarbeit unterstützen sollen. Das Wetterhäuschen dafür hat der Bergholzer Kunsttischler Eberhard Kyntschl schon gebaut. Schulleiter Ulf Gehrmann sucht indes Kooperationspartner, um die Klimadaten mit den Kindern auswerten zu können. Ein Pilotprojekt über alle Lebensstufen von Kita bis zur höheren Schule soll so initiiert werden. „Mit Herzblut“ werde hier gearbeitet – und Begeisterung stecke eben an, stellte Reiche fest.
Die Klimakisten im Wert von 500 Euro sind Teil des Aktionsprogramms „Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen“ des Bundesumweltministeriums. Die Bergholz-Rehbrücker Schule hatte sich erfolgreich um eine der Kisten beworben. Finanziert wird die Aktion aus Erlösen der Emissionshandelszertifikate. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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