Potsdam-Mittelmark: Knappes Votum für Möbel-Boss Bauausschuss-Mehrheit

Teltow - Nur sehr knapp ist am Dienstagabend im Teltower Bauausschuss das Votum für den Aufstellungsbeschluss zum Bau eines Boss-Möbelmarktes in der Oderstraße ausgefallen. Wiederum wurde im Gremium Unbehagen über die Ansiedlung an diesem Standort laut. So erklärte Wolfgang Köhn (Linke), ihm wäre ein Standort weiter östlich auf dem freigewordenen Klöster-Gelände lieber gewesen. Von mehreren Ausschussmitgliedern wurde die Verkehrssituation angesprochen, die schon jetzt schwierig sei. Vor dem Ansiedlungsbeschluss müsse geklärt werden, wie das Spangensystem, zu dem auch die Oderstraße gehört, optimiert werden kann.

Lothar Barth, Prokurist von Möbel-Boss, sah indes keine Probleme: „Mit etwa 400 Kunden am Tag rechnen wir, hinzu kommen täglich vier bis zehn Anlieferungen per Lkw.“ Da zwei Drittel der Kunden aus Berlin erwartet werden, wie ein Gutachten ergab, würden die meisten aus östlicher Richtung über die Nordspange kommen und auch wieder zurückfahren. In westlicher Richtung würden dagegen nur 80 Fahrzeuge abfließen. „Das kann das Straßensystem gut verkraften“, erklärte Barth. Das Unternehmen plant auf dem 1400 Quadratmeter großen Gelände einen zweistöckigen SB-Markt mit 4000 Quadratmeter Verkaufs- und Ausstellungsfläche. Außerdem sollen 88 Parkplätze vor dem Gebäude errichtet werden, der Anlieferverkehr wird über die rückwärtige Seite des Geländes erfolgen. Daran grenzt auch ein 30 Meter breiter Grünstreifen, der einmal als öffentliche Grünverbindung mit Rad- und Wanderweg ausgebaut werden soll. Diesen Uferwanderweg, parallel zum Teltowkanal, sicherte Barth zu, ebenso die Bepflanzung mit Sträuchern.

Mindestens 50 Meter Grünstreifen forderte der Bündnisgrüne Eberhard Adenstedt, weil die Kanalaue für die Naherholung eine wichtige Rolle spiele. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erklärte, es gehe vor allem darum, die Wirtschaftskraft Teltows zu stärken. Klar sei längst, dass die wirtschaftliche Entwicklung an Oder- und Potsdamer Straße nicht vorbeigehen werde. Endgültig wird die Stadtverordnetenversammlung über die Ansiedlung von Möbel-Boss entscheiden.KiG