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Potsdam-Mittelmark: „Kolkraben sind eine Plage“

Landwirtin verliert mindestens ein Schaf pro Woche

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Michendorf - Für den grausamen Tod ihrer fünf Schafe macht die Langerwischer Landwirtin, Karin Bildt, die Angriffe von Kolkraben verantwortlich. Bereits seit drei Monaten hätte sie massive Probleme mit den Übergriffen der Raben auf ihre Schafsherde in Langerwisch. Wie gestern berichtet, hatte eine Spaziergängerin am vergangenen Freitag mehrere tote und einige verletzte Schafe auf einer Weide in Langerwisch entdeckt und die Polizei verständigt.

„Eine halbe Stunde nach dem Anruf der Polizei war ich bei meinen Schafen“, erklärte die Landwirtin gestern den PNN. Sie widersprach dem Eindruck, sie hätte sich nicht um ihre Tiere gekümmert. „Mindestens täglich, meist auch zweimal am Tag, fahre ich zur Weide“, sagte sie. Bei ihrem Eintreffen fanden sie und die Polizei drei tote Schafe und zwei schwer verletzte Tiere vor. „Die zwei noch lebenden Schafe waren so schwer verletzt, dass ich sie töten musste“, erklärte Bildt.

In den vergangenen zwei Monaten seien die Kolkraben zu einer Plage geworden. Jede Woche habe die Landwirtin mindestens ein Tier durch die Angriffe der großen schwarzen Raben verloren, die den Tieren in Augen und After hacken, um sich von deren Innereien zu ernähren. Gerade schwache Lämmer würden von den Kolkraben angegriffen.

„Die kommen in Gruppen von drei und mehr Vögeln und gehen auf das Schaf los“, erklärte Bildt. Versuche, ihre Tiere zu schützen, seien erfolglos geblieben. Selbst weiter entfernte Weideplätze hätten das Problem nicht gelöst. „Die Raben sind zu schlau, zwei Tage und sie hatten die neue Wiese gefunden.“ Eines der toten Tiere habe Bildt bereits zur Untersuchung schicken lassen. Auch der sofort verständigte Tierarzt habe ihr bescheinigt, die Schafe ordnungsgemäß gehalten zu haben. Auch er bestätigte, dass die Verletzungen von den Angriffen der Kolkraben kamen. Skelettierte Schafsköpfe oder verweste Schafskadaver, wie sie von der Spaziergängerin beschrieben wurden, habe es nicht auf ihrer Wiese gegeben, so Bildt. Die Ermittlungen der Polizei wurden bereits eingestellt.

Derweil lädt das Landwirtschaftsministerium morgen ab 14 Uhr zum Groß Kreutzer Schaftag ein. Thema ist unter anderem die Situation der Schafzucht. Insbesondere Tierkennzeichnung, Bestandsregisterführung sowie der Umgang mit steigenden Futtermittelpreisen sollen beleuchtet werden. Tobias Reichelt

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