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Potsdam-Mittelmark: Kommunen schummeln bei Fundtierbetreuung

Landrat Blasig im Tierheim Verlorenwasser

Stand:

Belzig - Landrat Wolfgang Blasig (SPD) und Amtstierarzt Hans-Georg Hurttig haben unlängst das Tierheim in Verlorenwasser besucht. Während eines Rundganges erläuterte Tierheimleiter Wolfgang Aland die Vorteile des Geländes, auf dem es möglich sei, die Tiere in großzügigen Gehegen in der Gruppe zu halten und sie somit besser zu sozialisieren. Viele adoptivwillige Besucher wüssten das zu schätzen, das Tierheim werde dadurch immer bekannter. Schon über die Hälfte der Tiere seien – hauptsächlich nach Berlin – vermittelt worden, berichtete Aland.

In den Gesprächen wurden aber auch die Probleme des Tierheimes deutlich. In erster Linie betrifft dies die kostenintensive Fundtierbetreuung. Die Annahme von Fundtieren ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen und muss durch die Ordnungsämter sowie die Polizei gewährleistet werden. Doch um Kosten zu vermeiden, würden Bürger, die ein Tier gefunden haben, mitunter hingehalten oder ganz abgewimmelt. In diesem Zusammenhang würdigte Tierheim-Mitarbeiter Sven Günther die hervorragende Zusammenarbeit mit der Kommune Schwielowsee: „Der Bürger kann sich von dort direkt an unser Tierheim wenden. Wir nehmen dann das Fundtier – egal ob Hund oder Hauskatze – ohne Umwege auf. Schwielowsee hat damit einen bürgerfreundlichen Weg eingeschlagen.“ Günther hofft nun, dass sich dieses Verfahren in allen Kommunen durchsetzen wird.

Einen weiteren Schwerpunkt in den Gesprächen bildete der anstehende Umbau des Tierheimes. Die jetzt genutzten alten und maroden Gebäude machen es den Mitarbeitern schwer, ihre Arbeit ordnungsgemäß zu verrichten. Auch fehlen Plätze für Katzen und Nager, die Quarantänemöglichkeiten sind unzureichend. Der Neubau ist also dringend erforderlich, wie es hieß. Deshalb informierten sich Landrat Blasig und Amtstierarzt Hurttig auch über das Gelände neben dem jetzigen Tierheim. Der Trägerverein „Tierfreunde Berlin-Brandenburg e.V.“ hatte es Anfang des Jahres vom Landkreis gekauft, besitzt nunmehr rund 200 000 Quadratmeter und bereitet den Umbau vor. Einige auf dem neuen Gelände befindlichen Gebäude sollen genutzt werden, um ein modernes Tierheim zu errichten, das sich durch eine ökologische wie wohnliche Gestaltung auszeichnen soll. Blasig bezeichnete das neue Gelände als ideal und äußerte sich positiv zu den Planungen: „Ich bin beeindruckt vom Enthusiasmus des Vereins und wünsche mir sehr, dass sie Kraft und Unterstützer finden. Der Landkreis wird seinen Teil dazu beitragen.“

Beim Tierheim-Sommerfest am 12. Juli haben Besucher ab 11 Uhr die Möglichkeit, an einer Abstimmung zur Neubau-Gestaltung teilzunehmen. wh

Im Internet unter:

www.tierheim-verlorenwasser.de

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