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Potsdam-Mittelmark: Kompromiss für neues Baugebiet

An der Stahnsdorfer Zille-Straße sollen 90 Einfamilienhäuser entstehen

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Stahnsdorf - Im Streit um die Zukunft des ehemaligen Stahnsdorfer Kasernen-Geländes in der Heinrich-Zille-Straße scheint ein Kompromiss gefunden. Auf der Brache zwischen neuem Gymnasium und Technischem Hilfswerk sollen nun doch wie geplant 90 Einfamilienhäuser entstehen können. Demnach wollen SPD und Grüne von ihrer Forderung abrücken, die Hälfte des Areals im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) für seniorengerechte Wohnformen zu reservieren. Die Häuser für ältere Menschen sollen andernorts in Stahnsdorf entstehen.

„Wir haben ein großes Interesse daran, mit der Bima zusammenzuarbeiten“, sagte SPD-Fraktionschef Dietmar Otto gestern den PNN. In Gesprächen mit der Bundesanstalt sei klar geworden, dass erhebliche Planungsleistungen in das Baugebiet geflossen seien. „Die Bima kann uns an dieser Stelle nicht mehr entgegenkommen, an anderer schon“, so Otto. Man sei auf einem guten Weg, den Vorentwurf für einen Bebauungsplan für das Areal wie ursprünglich geplant voranzutreiben – wenn sich die Bima im Gegenzug verpflichte, auf anderen Flächen seniorengerechtes Wohnen zu entwickeln.

Ein Vorschlag, auf den sich die Bundesanstalt offenbar einlassen will. Das sagte Bima-Verkaufschef Stephan Regeler. Der Bund verfüge in Stahnsdorf mit einem weiteren ehemaligen Kasernengelände in der Hildegardstraße und dem Baugebiet Schmale Enden II im Blumenviertel über geeignete Bauflächen. Man habe nichts dagegen, diese für Seniorenwohnen zu entwickeln. Hingegen wäre es ärgerlich, die Pläne für das Baugebiet in der Heinrich-Zille-Straße über den Haufen zu werfen. Man habe vier Jahre in die Planung gesteckt – immer in enger Abstimmung mit dem Rathaus. Erste Verkaufsgespräche mit Investoren hätten bereits im Oktober auf der Immobilienmesse Expo-Real in München stattgefunden. Geplant sind 90 Einfamilienhäuser auf 500 Quadratmeter großen Grundstücken samt Erschließungsstraßen, Fuß- und Radwegen sowie Grünflächen und einem Spielplatz. „Es geht auch um die Frage, ob man sich als Investor auf Stahnsdorf verlassen kann“, so Regeler.

Deshalb fordert auch die Stahnsdorfer CDU eine einvernehmliche Lösung. „In Stahnsdorf brauchen wir attraktive Angebote für altersgerechtes Wohnen. Der Standort Zille-Straße kommt jedoch nicht mehr infrage. Dafür sind die Vorarbeiten der Bima zu weit“, sagte Ortschef Daniel Mühlner. Die Gemeindevertreter sollen den Bebauungsplan wie geplant auf ihrer Sitzung am 28. Februar auf den Weg bringen, so Mühlner. Zugleich müsse man die Bima bitten, andere Flächen in Stahnsdorf für den seniorengerechten Wohnungsbau zu prüfen. Tobias Reichelt

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