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Potsdam-Mittelmark: Kompromiss unter Fußballern

Michendorfer Vereine haben dem Rathaus jetzt ein gemeinsames Sportstätten-Konzept vorgelegt

Von Eva Schmid

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Michendorf - Kurz vor Ablauf der Frist haben die drei Fußballvereine der Gemeinde Michendorf jetzt ein Sportstättenkonzept vorgelegt. Bis Ende August hatte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) dem SV Wilhelmshorst 01 und der SG Michendorf Zeit gegeben, sich zu einigen. Hintergrund ist das Ringen der beiden Vereine, um den Aus- bzw. Neubau eines jeweils eigenen Fußballplatzes. Wie berichtet fordern die Wilhelmshorster Kicker seit Jahren eine eigene Sportstätte auf dem kommunalen Areal „An der Umgehungsbahn“. Zeitgleich fordert die SG Michendorf den Ausbau ihrer Sportanlage Hellerfichten und den Bau eines neuen Sozialgebäudes.

Das jetzt vorgelegte Papier der Vereine, an dem auch die SG Blau-Weiß Stücken mitgearbeitet hat, bekräftigt bisherige Forderungen, zeigt aber auch Kompromissbereitschaft. Nach wie vor wollen die Wilhelmhorster ihr eigenes Spielfeld. Jedoch soll es nicht mehr wie ursprünglich geplant wettkampftauglich sein. Auch bei dem zukünftigen Sozialtrakt hat der Verein Abstriche hingenommen: Er soll jetzt nur noch minimalen Anforderungen entsprechen. Turniere und Ligaspiele werden somit nur in Michendorf ausgetragen.

Neu ist auch eine Einigung im Zuge des geplanten Neubaus des Sozialgebäudes in Michendorf. Laut dem Sportstättenkonzept wollen sich die Wilhelmshorster Fußballer an der Planung und Finanzierung des Gebäudes beteiligen. Laut dem Vorsitzenden der SG Michendorf, Volkmar Woite, solle darin ein gemeinsamer Vereinsraum und eine Vereinsgaststätte für alle Kicker untergebracht werden. Auch die Betriebskosten für die Anlage Hellerfichten sollen künftig anteilig von den beiden Vereinen getragen werden. „Damit sind wir gleichwertig als Vereine auf dem Platz“, sagte Achim Sattler, Trainer und Bauprojektverantwortlicher beim SV Wilhelmshorst den PNN. Dennoch sei die Eigenständigkeit des SV Wilhelmshorst mit seinen rund 170 Mitgliedern und damit auch einem eigenen Platz sehr wichtig. Zufrieden ist Sattler, dass man sich nach zwei Treffen auf ein gemeinsames Papier einigen konnten. Auch wenn es am Anfang nicht nach einem Kompromiss aussah. „Jetzt erwarten wir nicht, dass die Gemeinde sofort alles als gut findet, es bleibt weiterhin ein politischer Prozess“, erklärte Sattler.

Bedarf wird auch in Stücken gesehen. Kurzfristig soll dort eine Flutlichtanlage aufgestellt werden. Wenn es jetzt wieder früher dunkler wird, könnte somit auch weiterhin Training am Abend stattfinden. Auch die beiden anderen Vereine könnten dann auf den Platz ausweichen.

Bürgermeister Mirbach kündigte am Freitag an, sich zu den Plänen in der Gemeindevertretersitzung am kommenden Montag zu äußern. Dann soll auch über den Ankauf eines Grundstücks an der Sportanlage Hellerfichten entschieden werden. Den Antrag dazu haben CDU, FDP und Die Linke gestellt. Damit wäre eine wichtige Weiche für die Michendorfer Vereine bereits gelegt. Eva Schmid

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