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Potsdam-Mittelmark: Kompromiss zeichnet sich ab

Für Pfahlhäuser am Schwielowsee scheint ein neuer Standort gefunden

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Für Pfahlhäuser am Schwielowsee scheint ein neuer Standort gefunden Werder · Petzow - Die schwarz gebauten Pfahlhäuser im Ferienresort Schwielowsee haben einen neuen Platz: Sie sollen aus der geschützten 50-Meter-Uferzone heraus in Richtung Hotel geschoben werden, wie am Mittwochabend in der Sitzung des Werderaner Bauausschusses bekannt wurde. Investor Axel Hilpert will auf eines von vier Ferienhäusern verzichten, die noch im Halbkreis der Südecke des neuen Vier-Sterne-Hotels errichtet werden sollen. An Stelle dieses wegfallenden Ferienhauses sollen die acht Pfahlhäuser den Halbkreis im Osten fortsetzen. Sie sollen in vier lockeren Häuserpaaren auf halber Strecke zwischen Hotel und Schwielowsee aufgestellt werden. Ob sie am Ufer abgebaut und neu aufgestellt oder „im Stück“ versetzt werden können, ist noch unklar. Petzows Ortsbürgermeister Bernd Hanike zeigte sich im Bauausschuss „optimistisch“, dass dieser Kompromiss gangbar wäre. Auch Werders Beigeordnete Beate Rietz (SPD) war zuversichtlich, dass man den Vorschlag zur Baureife bringt. Mit dem Bauministerium war am Montag noch eine Lösung diskutiert worden, bei der die Pfahlhäuser im rechten Winkel zum Ufer und zur Wasserfront des Hotels gestanden hätten. „Bei dieser Lösung wäre zu fragen gewesen, warum es Pfahlhäuser sein müssen“, so Rietz. Erst am Dienstag habe Investor Axel Hilpert dann die Variante ins Spiel gebracht, die zumindest im Bauausschuss am Mittwochabend auf Zustimmung traf. Werders Stadtverordnete sollen am 10. März in einer Sondersitzung zu der Sache entscheiden. Hilpert brachte noch einige andere Änderungen zu seinen ursprünglichen Plänen an: So verzichtet er auf einen Lifeguard-Turm am Ufer, einen Servicebereich an der Wasserfront des Hotels und auf einen Wellnessbereich an der südwestlichen Schmalseite des Hotels. Laut Rietz würden so 700 Quadratmeter weniger Landschaft durch Bauten versiegelt. Selbst Werders SPD, die anfangs gegen die Pfahlhäuser war, steht dem Kompromiss positiv gegenüber. Jetzt könne man dem Vorhaben zustimmen, sagte Bauausschussmitglied Joachim Lindicke. „Die Tatsache, dass die Pfahlhäuser in aufgelockerten Zweiergruppen stehen und weniger Fläche versiegelt wird, kommt den Vorstellungen der SPD/BGNW-Fraktion sehr entgegen.“ Wünschenswert sei noch eine Begrünung der Hotelfassade, die „doch sehr kompakt“ wirke. Doris Joppe (Aktion Freie Bürger) vertrat die Auffassung, dass die Presse bei der Sache keine gute Arbeit geleistet habe. Mit „Kampagnen“, wie sie auch den Flughafenbau Schönefeld hinaus zögern würden, käme man nicht weiter im Land Brandenburg. Bauausschusschef Wolfgang Gäding (CDU) relativierte allerdings: Ungeachtet der Investitionen und der in Petzow entstehenden Arbeitsplätze dürfe man nicht vergessen, das Axel Hilpert im Januar ohne Baugenehmigung Häuser ins Landschaftsschutzgebiet gesetzt habe. Mit dem Aufstellungsbeschluss für einen geänderten Bebauungsplan habe die Stadt den kleinen Finger gereicht. „Herr Hilpert hat aber gleich die ganze Hand genommen.“ Henry Klix

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