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KERSTIN MELLER – KIRSCHKÖNIGIN 2007/2008: Königin Kerstin, Prinzessin Viktoria Club der Ehemaligen

Amtierende Kirschkönigin Doreen Wahnsiedler will Verein brandenburgischer Hoheiten gründen

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Diesmal gibt es zwei Kleider zur Inthronisierung der neuen Kirschkönigin: Kerstin Meller heißt „die Neue“, und das zweite Kleid wurde für ihre neunjährige Tochter Viktoria angefertigt. Sie wird als „Prinzessin“ mit auf dem Boot sein, dass am 7. Juli um 15.30 Uhr – eskortiert von Booten des Wassersportvereins – zum Kirsch- und Ziegelfest in der Porta Helena in Glindow anlegen wird. Dann ist Kerstin Meller im Amt. Die Glindowerin hat auch einen 17-jährigen Sohn, ihr eigenes Alter will sie nicht verraten. So viel: „Es heißt ja hier nicht Blütenfest, sondern Kirschfest. Und mein Mann findet, ich bin eine knackige Kirsche.“ Seit 18 Jahren ist die gebürtige Prenzlauerin verheiratet, vor elf Jahren kam sie mit ihrem Mann Volker Meller nach Glindow. Die Familie ist gut integriert, beim Kirsch- und Ziegelfest 2006 siegte Volker Meller beim Kirschsteinweitspucken: Zwölf Meter bis zum ersten Bodenkontakt. Die Rechtsfachwirtin arbeitet bei der Softwarefirma RA Micro in Potsdam. Ehrenämter sind Kerstin Meller nicht neu: Sie ist Elternsprecherin der Potsdamer Zeppelin-Grundschule, die ihre Tochter besucht, ist in der Prüfungskommission und im Berufsbildungsausschuss der Rechtsanwaltskammer tätig. Zu Kirschen pflegt sie eine langjährige und intensive Beziehung: Jeden Morgen fährt sie auf dem Weg zur Arbeit an den Kirschplantagen von Obstbauer Thomas Giese vorbei, freut sich über den Wandel der Jahreszeiten. Und sie kann sich gut an den riesigen Kirschbaum ihrer Omi erinnern: „Jedes Jahr haben wir draufgesessen und gefuttert, bis der Bauch wehtat.“ Einmal fiel sie vom Baum und kugelte sich den Arm aus – halb so schlimm, nächstes Jahr ging es wieder rauf. Damals war sie Leichtathletin, nahm erfolgreich an Spartakiaden teil. Heute trainiert sie im Fitnessstudio – und spielt, wenn Zeit übrig ist, Keyboard. hkx

Werder · Glindow - Fast 70 Veranstaltungen, neue Kontakte, viele interessante Gespräche, ein dicker Ordner mit Zeitungsartikeln und ein völlig abgetragenes Kleid – die Amtszeit der Kirschkönigin Doreen Wahnsiedler wird zum 11. Kirsch- und Ziegelfest am 7. Juli beendet sein. Doch die eloquente Hoheit, die als Marketingassistentin bei Werder Frucht arbeitet und Gartenbau an der Humboldt-Universität studiert, hat ordentlich Feuer gefangen und will ihr Engagement für die Region nicht beenden.

Gemeinsam mit der früheren Baumblütenkönigin Nancy Schöning plane sie, einen „Club der Ehemaligen“ zu gründen, sagte sie gestern in Glindow. Es soll ein Zusammenschluss der früheren Baumblüten- und Kirschköniginnen, eventuell auch von anderen brandenburgischen Hoheiten, sein. Einige hätten bereits ihre Mitarbeit zugesagt. Ziel ist es, den nachfolgenden, neuen Königinnen „beizubringen, worauf es ankommt“, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen und besonders in der Anfangsphase zu beraten, „damit sie nicht völlig allein von Obsthof zu Obsthof ziehen“, sagte Doreen Wahnsiedler. Der Erfahrungsschatz der früheren Hoheiten könnte so bewahrt werden. Doreen Wahnsiedler setzt sich aber auch für eine andere Wahrnehmung der Königinnen ein. Sie selbst hat wiederholt vorgemacht, wie sie es sich vorstellt: Bei verschiedensten Gelegenheiten bat sie um das Wort und gab qualifizierte Statements und Kommentare ab. Bei der Eröffnung der Erdbeerernte vor drei Wochen etwa wehrte sie sich gegen die teils überzogene Darstellung, das sämtliche junge qualifizierte Frauen aus Brandenburg abwandern würden, und nannte sich selbst als Beispiel. „Ich habe mehrere Angebote von Handelsketten aus dem Westen und könnte dort sicher sehr gut verdienen. Aber ich bleibe in Glindow, weil ich an der Region hänge und sich hier was bewegt.“

Auch für die neuen Hoheiten wünscht sich die 25-Jährige einen sensibleren Umgang: Es könne nicht sein, dass sie von ihren Gastgebern lediglich als Staffage oder Empfangskomitee genutzt werden, wie sie es selbst bei einem Termin im Petzower Eventcenter erlebt hatte. „Die Königinnen sind fähige, von Fachjurys gewählte junge Frauen und sollten ruhig auch mal das Mikrophon in die Hand gedrückt bekommen.“ Henry Klix

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