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Potsdam-Mittelmark: Königliche Präsenz zum Winzerfest auf dem Berg

Werder - „Zu einem Winzerfest in unserer Biertrinker-Region gehört schon viel Mut“, räumte Weinbauer Manfred Lindicke am vergangenen Sonnabend auf dem Werderaner Wachtelberg ein. Dabei hatte der Verein zur Förderung des historischen Weinbaus Werder (Havel) bereits zum dritten Winzerfest eingeladen, und das mit wachsender Besucher-Resonanz, wie Vereinschef Jochen Schumann feststellte.

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Werder - „Zu einem Winzerfest in unserer Biertrinker-Region gehört schon viel Mut“, räumte Weinbauer Manfred Lindicke am vergangenen Sonnabend auf dem Werderaner Wachtelberg ein. Dabei hatte der Verein zur Förderung des historischen Weinbaus Werder (Havel) bereits zum dritten Winzerfest eingeladen, und das mit wachsender Besucher-Resonanz, wie Vereinschef Jochen Schumann feststellte. Diesmal konnte er neben einigen Winzern aus den süddeutschen Weingebieten auch die deutsche Weinprinzessin Antja Wiedemann aus Dresden und die thüringische Weinprinzessin Elvira Zahn aus Bad Sulza begrüßen. Elvira Zahn hatte sich auf die weite Reise in den nördlichste Zipfel ihres Reiches begeben, denn der Wachtelberg gehört zum Weinanbaugebiet „ Saale-Unstrut“, Winzervereinigung Freyburg/Unstrut. Die gelernte Hotelkauffrau stammt aus einer Winzerfamilie und konnte bereits viel Erfahrungen auf dem elterlichen Weinberg sammeln, wie sie erzählte. Der Wachtelberg ist zwar nicht mehr der nördlichste deutsche Weinberg Deutschlands, wurde jedoch als nördlichstes Anbaugebiet für „eingetragene deutsche Qualitätsweine“ anerkannt. „Der nördlichste Weinberg liegt in der Nähe von Neubrandenburg“, erzählt Manfred Lindicke. Jedoch sei der von Zugereisten aus der Pfalz angelegt worden, die Mecklenburger hätten ja nie Weinstöcke gehabt. Die Werderaner Tradition dagegen reicht mehr als 800 Jahre zurück. Noch vor 200 Jahren standen auf den Werderaner Hängen auf mehr als 100 Hektar Weinstöcke, und heute habe der Werderaner Wein seine Bedeutung wieder erlangt, so Lindicke. Was er jedoch nicht versteht: Viele gastronomische Einrichtungen in der Region ignorieren seinen Wein als regionale Spezialität noch immer. „Da muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden“, betonte auch der 1. Beigeordnete der Stadt Werder, Hartmut Schröder. In vielen anderen Regionen arbeite man bereits in einem gemeinsamen touristischen Verbund. „Das fehlt uns in Werder noch“, so Schröder. Die königliche Präsenz zum Winzerfest zeigte einmal mehr, dass Werder unter der deutschen Weinbau-Elite schon längst einen guten Namen hat. Dass sich diese Erkenntnis auch im näheren Umfeld noch weiter durchsetzt, wünschten sich die mutigen Organisatoren des Winzerfestes. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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