Potsdam-Mittelmark: Konkurrenz für Kleinen Anger
Städtisches Baugebiet am Stadtrand wird durch professionelle Makler in der City überholt
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Städtisches Baugebiet am Stadtrand wird durch professionelle Makler in der City überholt Beelitz - Die Vermarktung im neuen Beelitzer Wohngebiet Kleiner Anger geht nur schleppend voran. Zwar wurden in den vergangenen vier Jahren 23 erschlossenen Grundstücke verkauft und bebaut. In diesem Jahr fand aber nur eines der noch angebotenen neun Bauareale zwischen 470 und 730 Quadratmeter einen Käufer, heißt es aus der Bauverwaltung. In der Finanzausschussitzung am Dienstagabend wurde über die Gründe diskutiert, fehlen doch erhoffte Haushaltseinnahmen von 250000 Euro. Zudem ist an die Erschließung 15 weiterer Baugrundstücke am Kleinen Anger gedacht. Wolfgang Trebuth vom Bauamt führte an, dass sich an der Zahl der Bauanträge in der Stadt im Vergleich zu den Vorjahren wenig geändert habe. „Wir hatten immer 20 bis 25 Anträge, das ist in diesem Jahr nicht anders.“ Doch das städtische Baugebiet am Stadtrand an der Trebbiner Straße hat Konkurrenz bekommen: Durch eine Ergänzungssatzung hatten die Stadtverordneten vor einem Jahr 38 neue Baugrundstücke in Baulücken geschaffen. Sieben Bauanträge sind allein für diese Bereiche eingegangen. Zudem ist an der Jahnstraße im Stadtinneren ein neues Baugebiet entstanden: Als der Sutter-Bergungsdienst das Areal Richtung Gewerbepark Glindow verlassen hatte, war auf einer Straßenseite eine unschöne Brache entstanden. Die Hallen und Garagen sind mittlerweile für 20 neue Einfamilienhäuser gewichen, drei stehen schon im Rohbau. Die Beelitzer Firma Begewo Grundbesitz GmbH hat die 14000 Quadratmeter große Fläche erworben, die Hälfte der inzwischen voll erschlossenen Baugrundstücke zwischen 490 und 780 Quadratmeter ist seit April verkauft worden, so Geschäftsführerin Anke Behrens gegenüber den PNN. Zwar ähneln sich die Quadratmeterpreise – Behrens nimmt 79 Euro und die Stadt am Kleinen Anger zwischen 70 und 90 Euro pro Quadratmeter. Das Bauen im Stadtkern wird aber besser gefördert: Zwei Familien haben zum Beispiel zinslose Landesdarlehen um 50000 Euro bekommen, sagte Behrens. Sie ist auch skeptisch, was die professionelle Vermarktung durch die Stadt angeht: „Wir machen für unsere Kunden Banktermine, kümmern uns um Förderung und stellen, wenn gewünscht, auch das Haus hin“, so Behrens. Die Stadt könne einen so umfassenden Service nicht leisten. Auch Finanzausschussvorsitzender Mario Didschun (CDU) meint, mit professionellen Maklern wäre man beim Kleinen Anger und auch beim Beelitzer Gewerbegebiet besser bedient. Ein Vorstoß, den er deshalb im Februar unternahm, ist aber im Sande verlaufen. Allein an der Arbeit der Verwaltung kann es aber auch nicht liegen, wie Wolfgang Trebuth anführte: In Fichtenwalde arbeitete das Bauamt nämlich in diesem Jahr erfolgreich. Im Fiwag-Neubaugebiet wurden laut Bauverwaltung fünf Baugrundstücke verkauft, in der Nähe der Eichenstraße kann deshalb jetzt ein neues Baufeld erschlossen werden.
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