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Potsdam-Mittelmark: Kontroverse um Neubau für Verwaltung Vorerst nur Geld für die Planung freigegeben

Nuthetal – Nun steht es fest, woher der Gestank in dem Gebäude der Nuthetaler Gemeindeverwaltung an der Arthur-Scheunert-Allee kommt. Laut einem Gutachten, das den Gemeindevertretern am Mittwochabend auf einer Sondersitzung vorgelegt wurde, sollen vor allem Aldehyde für die gesundheitsgefährdenden Gerüche verantwortlich sein.

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Nuthetal – Nun steht es fest, woher der Gestank in dem Gebäude der Nuthetaler Gemeindeverwaltung an der Arthur-Scheunert-Allee kommt. Laut einem Gutachten, das den Gemeindevertretern am Mittwochabend auf einer Sondersitzung vorgelegt wurde, sollen vor allem Aldehyde für die gesundheitsgefährdenden Gerüche verantwortlich sein. Sie sollen aus der Gebäudesubstanz des vor 23 Jahren als Provisorium errichteten Gebäudes dringen. Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) plädierte deshalb am Mittwoch für einen Ersatzbau als dauerhafte Lösung, um die Arbeitsfähigkeit der Gemeindeverwaltung zu gewährleisten, zumal der Altbau heute weder dem Brandschutz noch den energetischen Anforderungen entspreche. Laut Verwaltung könnte ein neues zweistöckiges Gebäude zwischen Service-Center und altem Gebäude entstehen.

Ein Beschlussvorschlag der Verwaltung, bereits 750 000 Euro für den Neubau für 2014 als Verpflichtungsermächtigung zu binden, wurde jedoch mehrheitlich von den Gemeindevertretern abgelehnt. Lediglich 50 000 Euro für die Planung wurden nach kontroverser Diskussion vorerst freigegeben. Monika Zeeb (SPD) bemängelte unter anderem das Fehlen von Alternativvorschlägen beispielsweise für eine dezentrale Unterbringung der Verwaltung. Fraglich sei zudem, ob in Hinblick auf die in der Diskussion befindliche Gemeindegebietsreform der Neubau auch in 20 Jahren noch für die Verwaltung benötigt werde.

Katrin Krumrey (SPD) schlug deshalb vor, für drei bis vier Jahre eine Containerlösung zu prüfen. „Ein Auseinanderreißen der Verwaltung werden die Bürger nicht wollen“, entgegnete Volker Traberth (CDU). Doch auch er befürwortete lediglich die Freigabe der Planungskosten. Ebenso wie andere Gemeindevertreter kritisierte er, dass das Gutachten über den Altbau erst zur Sondersitzung vorgelegt wurde. Nur wenige Stunden zuvor war es im Rathaus eingetroffen.

Der Personalrat der Gemeindeverwaltung kritisierte am Donnerstag die Entscheidung der Gemeindevertreter. Man habe sie mit Entsetzen zur Kenntnis genommen, heißt es in einem Schreiben an die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Annerose Hamisch-Fischer, das den PNN vorliegt. Besonders die Argumente, die zu dieser Entscheidung geführt haben, würden von den Mitarbeitern als Missachtung und Herabwürdigung ihrer Arbeit empfunden, so die Personalratsvorsitzende Barbara Blum. Gefordert wird eine klare Perspektive für die Mitarbeiter.

Unterdessen werden am heutigen Freitag und am kommenden Montag 15 Mitarbeiter, die bisher im maroden Altbau ihren Arbeitsplatz hatten, in die Räume der früheren Schlecker-Filiale im Rehgrabengebiet umziehen. Die Gemeindeverwaltung hat die Räume als Interimslösung angemietet – die Bauhelfer vom Mehrgenerationenhaus zogen dort Zwischenwände ein. Trotz vieler Probleme und Unwägbarkeiten trage man diese Interimslösung mit, so der Personalrat.

6700 Euro Monatsmiete muss die Kommune für die Räume dort zahlen, hieß es. Laut Aussage der Verwaltung stehen sie zudem vor dem Verkauf. Eine dauerhafte Einmietung etwa im ehemaligen Edeka-Markt würde laut Bauamtsleiter Rainer vom Lehn umfangreiche Umbauten fordern. „Nach kurzer Zeit hätten wir von den Mietkosten einen Neubau bezahlt“, führte er an. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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