zum Hauptinhalt
Bald eine Kita? Die Villa in der Arthur-Scheunert-Allee 135.

© Ute Kaupke

Potsdam-Mittelmark: Konzept für die „Zwergenvilla“ vorgestellt

Pläne für zwei private Kindertagesstätten in der Gemeinde Nuthetal. Derzeit gibt es Plätze für alle Kinder

Stand:

Nuthetal - Das frühere Wohnhaus des Schriftstellers Rudolf Presber (1868-1935) an der Rehbrücker Arthur-Scheunert-Allee könnte bald zur „Zwergenvilla“ werden. Unter diesem Namen möchte die Erzieherin Melanie Kurmann in diesem Haus mit Garten auf zwei Etagen eine private Kita eröffnen. Dafür würde sie das jetzige Geschäftshaus mieten. Am Mittwochabend waren die Gemeindevertreter eingeladen, sich mit Konzept und Haus vertraut zu machen.

Starten möchte die 28-jährige Erzieherin mit 40 Plätzen, später könnten bis zu 50 Kinder von 7 bis 19 Uhr aufgenommen werden, hieß es. Sie wisse, dass viele Eltern mit der üblichen Schließzeit um 17 Uhr beruflich Schwierigkeiten haben, erklärte Kurmann, die bereits in einer Nuthetaler Kita tätig ist. Deshalb will sie bei Bedarf sogar bis 20 Uhr oder morgens früher öffnen. Das sei eine Marktlücke. Selbst eine Randbetreuung nach der Schließzeit anderer Einrichtungen kann sie sich vorstellen. Ebenso Nachtzeiten und Wochenenden seien als Zusatzangebot kein Tabu. „Ich will den Eltern ein hohes Maß an Flexibilität und Planungssicherheit geben", sagte Kurmann. Der Personaleinsatz müsse sich jedoch rechnen.

Bis März 2012 qualifiziert sich die angehende Geschäftsfrau neben Beruf und Familie zur Sozialmanagerin in Kitas, um fit für die professionelle Leitung einer Einrichtung zu werden. Ganzheitliche Gesundheitserziehung nach der Lehre von Kneipp will sie anbieten. Auch soll die Kita sich für andere Kinder zu Veranstaltungen öffnen, will Kurmann mit Familien und Senioren zusammenarbeiten. Den Kindern ohne weitere Verwandtschaft im Ort könnten Senioren zu Vorlesetagen, Koch- und Backrunden das Großelterngefühl vermitteln. Ideen hat sie viele.

Einen konkreten Zeitplan für die Eröffnung ihrer Kita hat Kurmann noch nicht, erst wolle sie Bedarf und Meinungen in der Gemeinde abklopfen. Mit Blick auf den gesetzlich zugesicherten Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr ab 2013 ist sie jedoch optimistisch. Ohne Förderung habe ihr privates Vorhaben allerdings keine Chance, sagte sie. In Nuthetal gibt es derzeit je zwei kommunale und evangelische Kindertagesstätten. Dass sie Konkurrenz bietet, ist ihr klar, „aber das belebt das Geschäft.“ Ihre Intention sei Zusammenarbeit, sie sei offen für Kooperation mit den anderen Kitas, so Kurmann. Unmittelbarer Nachbar ist die evangelische Kita „Himmelszelt“.

Um den tatsächlichen Kitaplatzbedarf in Nuthetal hatte es in den vergangenen Jahren viele Diskussionen gegeben (PNN berichteten). Von 50 dauerhaft fehlenden Plätzen war die Rede. Wie Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) gestern den PNN sagte, habe sich die Situation mittlerweile entspannt. Zum kommenden Schuljahresbeginn sind alle Nuthetaler Kinder mit einem Platz versorgt, es gäbe sogar Reserveplätze. In Saarmund hat der Ausbau der Kita „Freche Früchtchen“ begonnen. Gerade hat eine vierte Tagesmutter in der Gemeinde ihre Tätigkeit aufgenommen. Gestern hat nun ein weiterer Anbieter das Gespräch mit der Bürgermeisterin gesucht. Der möchte eine Kita mit 80 Plätzen in Nuthetal neu errichten. Hustig sagte, sie habe ausgiebig die Situation der Kinderbetreuung in der Gemeinde mit dem Berliner Betreiber erörtert. So wurden 2011 erst 15 Kinder in Nuthetal geboren. Ute Kaupke

Ute Kaupke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })