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Feiern unter Blüten. Wieviel Trubel verträgt die Stadt Werder (Havel)? Am kommenden Mittwoch soll das aktuelle Blütenfestkonzept für 2010 öffentlich diskutiert werden.

© Michael Urban/ddp

Potsdam-Mittelmark: Konzept steht zur Diskussion

Öffentliche Sitzung des Hauptausschusses zum Blütenfest 2010 / Premiere für Pro-Agro-Markt

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Werder (Havel) - In der langen Geschichte des Werderaner Baumblütenfestes wird es am kommenden Mittwoch eine Premiere geben. Erstmals soll das von der Veranstaltungsagentur und der Stadtverwaltung erarbeitete Konzept für 2010 im Schützenhaus öffentlich diskutiert und anschließend vom Hauptausschuss beschlossen werden. Diese neue Verfahrensweise ist ein Ergebnis der vorangegangenen Diskussionen über den Charakter des Blütenfestes. Seit zwei Jahren steht das Fest, das die Stadt im Frühling zehn Tage in Atem hält, in der Kritik von einigen betroffenen Anwohnern und Gewerbetreibenden, besonders von der Inselstadt. Mit ihrer „Initiative 2008“ fordern sie eine „Abkehr von der Ballermannmeile“. Die Einwohnerinitiative „Werder 24“ spricht sich indes für ein weitgehendes Festhalten am bisherigen Festkonzept aus.

Die Stadt Werder hatte die Konzession für das Fest im Jahr 2008 ausgeschrieben und erneut an die Berliner Agenturen Wohlthat Entertainment GmbH und Horn & Co Veranstaltungsservice vergeben. Im Vertrag wurde diesmal jedoch explizit festgelegt, das Festkonzept jährlich im Februar im Hauptausschuss zu diskutieren und zu bestätigen. Dabei gehe es unter anderem um das Festprogramm, die Standorte von Bühnen und Buden sowie das Verkehrs- und das Sicherheitskonzept, sagte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) den PNN auf Anfrage. Teile des Sicherheitskonzeptes würden auf Wunsch der Polizei allerdings im nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses diskutiert.

Das nunmehr 131. Baumblütenfest findet in diesem Jahr in der Zeit vom 24. April bis zum 2. Mai statt. Erwartet werden wieder Hunderttausende Besucher. Ein konkrete Neuerung kündigte Schröder bereits im Vorfeld an. Demnach soll künftig auf dem Gelände der Friedrichshöhe ein vom Agrarmarketingverband Pro Agro organisierter Markt stattfinden. Vereinbart wurde das jüngst auf der Grünen Woche bei einem Treffen von Stadtverwaltung, Veranstaltungsagentur und Pro Agro. „Ziel ist es, während der Festtage verstärkt regionale Produkte anzubieten und für einheimische Anbieter zu werben“, sagte Schröder.

Pro-Agro-Geschäftsführer Gerd Lehmann geht davon aus, dass der Markt mit einheimischen Anbietern auf der Friedrichshöhe in den nächsten Jahren zu einer festen Tradition wird. „In diesem Jahr erfolgt der erste Schritt – ein weiterer Ausbau ist geplant“, sagte Lehmann den PNN. Das Problem sei, mit den kleineren Direktvermarktern an allen zehn Festtagen vor Ort zu sein. Traditionell würden sie in der Woche produzieren und an den Wochenenden verkaufen. Deshalb würden sich zum Auftakt vor allem an den beiden Wochenenden etwa zehn bis 15 Unternehmen auf der Friedrichshöhe präsentieren – die genaue Zahl stehe noch nicht fest. Obstwein gebe es auch, doch die Produktpalette soll weitaus größer sein. So könnten unter anderem Honig, Süßwaren sowie brandenburgische Fleisch- und Wurstspezialitäten angeboten werden. Gedacht werde auch daran, ein regionales Bier auszuschenken. Zudem will Pro Agro auf dem Blütenfest für Landgasthöfe, Reittouristik sowie Urlaub und Freizeit auf dem Lande werben.

Laut Lehmann habe der Marketingverband mehrere mögliche Standorte für den Markt untersucht. Die Friedrichshöhe sei deshalb ausgewählt worden, weil sie zentral und dennoch nicht im dichtesten Festtrubel liegt. Konkret sollen die Marktstände des Verbandes auf dem Gelände zwischen Friedrichshöhe und Hohem Weg aufgebaut werden. Vor der Friedrichshöhe wird wie in den vergangenen Jahren ein Biergarten öffnen. Auch dort wolle sich der Verband mit verschiedenen Angeboten präsentieren, so Lehmann. Hagen Ludwig

Sitzung des Hauptausschusses mit öffentlicher Diskussion am 10. Februar um 18.30 Uhr im Schützenhaus

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