
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Kosten des Fährfestes werden offengelegt
Schwielowsee zieht Konsequenzen aus Potsdams Stadtwerke-Skandal / Wasserskishows am 6. August
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Schwielowsee - Es ist eine ländliche Antwort auf die Querelen um die Potsdamer Stadtwerke: Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) wird die Kosten und Sponsoren des traditionellen Fährfestes in der nächsten Gemeindevertretersitzung offenlegen. „Wir wollen eine Diskussion wie in Potsdam hier nicht aufkeimen lassen“, so Hoppe bei einer Pressekonferenz. Das Fährfest, das am 6. August zum neunten Mal stattfinden wird, ist freilich anders dimensioniert als das Stadtwerkefest.
Die Kosten liegen bei etwa 30 000 Euro, der Eintritt kostet 2, die Standgebühr 100 Euro und rund 6000 Besucher werden erwartet. Höhepunkt des Samstags sind zwei Wasserski-Vorführungen im Caputher Gemünde. Die bekannteste Band, die um 20 Uhr auftritt, ist traditionell „Orions“ aus Werder (Havel).
Die 20 Hauptsponsoren, die jeweils über 500 Euro beisteuern, sind bereits auf dem Veranstaltungsplakat abgedruckt – darunter auch die Potsdamer Stadtwerketochter EWP. Laut Hoppe managt die EWP kostenlos die Wasserversorgung der insgesamt 25 Stände, an denen zur Hälfte Imbiss und Getränke angeboten werden. „Ohne solche unkomplizierte Hilfe, die wir auch von vielen anderen Seiten bekommen, wäre das Fest nicht möglich“, sagte Hoppe. Die Gemeinde steuere 3000 Euro bei.
Insgesamt habe das Fest rund 40 Sponsoren, die allesamt zum exklusiven „Vorabend“ des Fährfestes im Landhaus Haveltreff erwartet werden. Motto: „Wohlfühlen und Genießen.“ Den Sponsoren stehen laut Hoppe über 100 Mitwirkende gegenüber, darunter vom Caputher Wasserskiclub und den Freiwilligen Feuerwehren, die unter anderem an den Absperrmaßnahmen beteiligt sind. Zudem wird die Jugendfeuerwehr erstmals mit einer eigenen, roten Hüpfburg anreisen: Mittels Luftsprüngen soll der Nachwuchs für die Feuerwehrarbeit begeistert werden.
Gigantomanie wie in Potsdam wird in Schwielowsee nicht als erstrebenswert angesehen. „Das Fährfest soll den Rahmen und die Atmosphäre eines kleinen Volksfestes behalten“, so Heiko Hüller vom Wasserskiklub „Preußen Caputh“. Höhepunkt sind die halbstündigen Wasserski-Shows um 15.15 Uhr, 16.15 Uhr und 22.15 Uhr, an denen in diesem Jahr neben dem örtlichen Club das „Deutsche Wasserski-Show-Team“ beteiligt ist. Besonders für die Abend-Show werden Überraschungen und Lichteffekte versprochen. Um 22.30 Uhr gibt es ein Höhenfeuerwerk.
Wegen des Unglücks auf der Duisburger Loveparade im vorigen Jahr musste die Gemeinde ihr Sicherheitskonzept beim Landkreis schriftlich vorlegen. An der bisherigen Organisation musste aber nichts geändert werden, wie es hieß. „Wir brauchen keine zweite Fähre“, so Fährmann Karsten Grunow. Er ist „stolz, das hier ein so großes Fest unterstützt wird“. Grunows Beitrag: Ab 11 Uhr ist die Fährüberfahrt für Fußgänger und Radfahrer kostenlos. Ab 13 Uhr dürfen keine Autos mehr rüber. Henry Klix
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