Potsdam-Mittelmark: Kosten und Konzepte
Stahnsdorfer Bauausschuss streitet im Güterfelder Bürgerhaus
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Stahnsdorfer Bauausschuss streitet im Güterfelder Bürgerhaus Stahnsdorf. Zieht das neue Güterfelder Bürgerhaus in die ehemalige Kita, ist damit noch nicht die Sanierung der Alten Schule in der Potsdamer Straße 16 gelöst. Mit dieser Argumentation drängte SPD-Fraktionschef Manfred Kokel am Dienstag im Stahnsdorfer Bauausschuss erneut auf eine Gesamtlösung für das Vorhaben Bürgerhaus im Ort Güterfelde (PNN berichteten). Kokel schlug vor, einen Runden Tisch einzuberufen, um das Für und Wider beider Standorte ohne Zeitdruck abzuwägen. Auch Landkreis und Denkmalschutzbehörde hätte Kokel in dieser Runde gern dabei, „um die Sache nach vorn zu bewegen". Würden die Gemeindevertreter bereits am 11. September darüber entscheiden, wäre das ein „Schnellschuss auf tönernen Füßen", unterstützte ihn sein Fraktionskollege Michael Tetzner. Ortsbürgermeister Dietrich Huckshold hielt dagegen: „Wir haben im Ortsbeirat eine demokratisch saubere Entscheidung getroffen, die mit den vorhandenen Gemeindemitteln auch finanziell umsetzbar ist". Er hofft, dass die Gemeindevertreter in ihrer nächsten Sitzung dazu stehen und Ausschussvorsitzender Christian Pall pflichtete ihm bei: „Die Abstimmung des Ortsbeirates jetzt in Frage zu stellen, ist undemokratisch". Den Wunsch einiger Gemeindevertreter nach mehr Informationen zum Sachstand, schien Pall ebenso unverständlich, weshalb er nachdrücklich betonte: „Wie jeder persönlich zu seinen Informationen kommt ist seine Sache. Mir lagen sie vor!". So will sich jedoch die SPD-Fraktion nicht abspeisen lassen und Kokel versprach: „Das wird nicht die letzte Diskussion bleiben." Es reiche nicht, die Alte Schule als Bürgerhaus abzulehnen, weil die Sanierungskosten zu hoch seien und die 270 000 Euro aus dem Gemeindefusions-Vertrag dafür nicht ausreichen würden. Denn käme der Verkaufserlös für die Kita hinzu, die Gemeindebesitz ist, wären das gute Voraussetzungen, argumentierte Kokel. Außerdem könnten Fördermittel für die denkmalgeschützte Schule beantragt werden. Aussichtsreiche Gespräche liefen zurzeit mit dem Verein Kulturland Brandenburg. Der biete finanzielle Hilfe an im Rahmen eines Kulturprojektes zum 200-jährigen Bestehen von Schloss und Park Gütergotz. Der Verein interessiere sich auch für das Schulgebäude, erklärte Kokel. Den Bestand der Schule sichern, hält ebenso Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) für erforderlich. Zwar räumte Enser ein, Kosten und Konzepte müssten für den Standortentscheid erneut bewertet werden, trotzdem wolle er demokratischen Beschlüsse nicht zerreden und stellte für die Schule „eine Nachfolgevorlage in Aussicht, damit daraus keine Ruine wird". Auch das genügte den SPD-Vertretern nicht, sie wollen im nächsten Finanzausschuss mit neuen Informationen aufwarten. Der Güterfelder Peter Ernst (SPD) erinnerte an den Identifikationswert für den Ort, denn einst hätten sich die Güterfelder an den Kosten für den Schulbau von 1909 beteiligt. Das könne auch Hucksold nicht einfach wegwischen und behaupten, die Güterfelder würden sich nicht sonderlich für ihr neues Bürgerhaus interessieren. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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