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Potsdam-Mittelmark: Kostenlos aufs Dach gestiegen

Die Bürgersolaranlage Caputh entsteht jetzt auf dem Seniorenzentrum / Für das Sportlerheim-Dach wollte die Gemeinde Geld

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Schwielowsee · Caputh - Nach Beelitz, Teltow und Falkensee wird auch Caputh eine Bürger-Solar-Anlage erhalten. Sie soll auf einem sonnengeneigten Dach des Seniorenzentrums gebaut werden. Das haben die Solar-Initiatoren, Heide-Marie Ladner und Hans-Joachim Kursawa vom SPD-Ortsverein mit dem Inhaber des Seniorenzentrums, der Gesundheitszentrum Teltow gGmbH, vereinbart.

Die Initiativgruppe hatte bereits vor Monaten der Gemeinde das Angebot unterbreitet, die Solarzellen auf dem Dach des gemeindeeigenen Sportlerheims an der Michendorfer Chaussee zu installieren. Der Sportverein hatte das Vorhaben begrüßt. Doch Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) zeigte sich unentschlossen, argumentierte mit Gewährleistungsansprüchen und versprach, nach Alternativen zu suchen, die es dann aber nicht gab. Zum Schluss wurde im Finanzausschuss am Mittwochabend überlegt, das Dach des Sportlerheims an die Solarinitiative für ein Entgelt zu vermieten.

Die Geschäftsführerin des Gesundheitszentrums, Ute Juul, verzichtet derweil „aus Verantwortung für die kommenden Generationen“ auf jedes Nutzungsentgelt. „Wir unterstützen dieses Vorhaben, weil wir so einen wirksamen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieerzeugung und zum Klimaschutz leisten können.“. Inzwischen gibt es weitere prominente Caputher Unterstützer: Ruderweltmeisterin Kathrin Boron, Tatort-Regisseur Thomas Freundner und Schauspieler Jörg Schüttauf.

Wie Anfang April berichtet, wollen die Initiatoren öffentliche und private Bauherrn motivieren, weitere Anlagen zu bauen. Wer keine Möglichkeit dazu hat, könne sich mit der Bürgersolaranlage für die umweltfreundliche Stromerzeugung engagieren. „Caputh gehört zu den sonnenreichen Regionen in Deutschland, und die Sonne schickt uns keine Rechnung“, so Heide-Marie Ladner.

Hans-Joachim Kursawa ist unverständlich, warum die Gemeinde die Chance nicht ergreift, ein solches Prestigeprojekt zu fördern. Er freut sich, dass die Anlage nun im Seniorenzentrum gebaut werden kann. Projektträger wird eine GbR, an der sich jeder Bürger mit mindestens 500 Euro beteiligen kann. Der Sonnenstrom wird in das Netz der Eon edis AG eingespeist. Sie muss den Strom laut Energieeinspeisegesetz 20 Jahre mit 51,8 Cent pro Kilowattstunde vergüten.

Die Anlage ist für 10 Kilowattstunden ausgelegt und wird 60 000 Euro kosten. „Das eingesetzte Kapital verzinst sich etwas höher als derzeit eine Sparbuchanlage“, sagt der Caputher Bankfachmann Jörg-Uwe Fischer, der sich als ehrenamtlicher Geschäftsführer der „Sonnenstrom GbR“ engagieren möchte. Wie viel Strom die Anlage erzeugt, soll an einer Anzeigetafel sichtbar werden. whk

Gründung der GbR am 15. Juni 19 Uhr im Seniorenzentrum. Am 12. Juni 19 Uhr wird am selben Ort das Projekt erläutert.

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