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Herausgeputzt. Erzieherinnen schmücken die Krippe zur Eröffnung.

© Eva Schmid

Potsdam-Mittelmark: Krabbeln im Licht

Moderne Kinderkrippe in Wilhelmshorst eröffnet

Von Eva Schmid

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Michendorf - Direkt am Waldrand steht die neue Wilhelmshorster Krippe. Gelb und Grün sind die Farben der Einrichtung. Der gelbe Boden soll die Kita im Eichenweg mit ihren vielen hohen Fenster noch heller machen, erklärt die Leiterin Barbara Kuchenbuch. Grün, das stehe für Naturverbundenheit. Am Wochenende wurde die Krippe feierlich eröffnet, am heutigen Montag geht das große Krabbeln los. Betreut werden können dort bis zu 34 Kinder, vom Säugling bis zum Dreijährigen.

„Wir sind schon so gut wie voll besetzt“, sagte Kuchenbuch kurz vor der Eröffnung der Kita. Die meisten Kinder würden aus Wilhelmshorst kommen. Sobald die Kleinen ein Jahr alt seien, würden viele Eltern den Service der neuen Krippe mit ihren sieben Erziehern in Anspruch nehmen. Bisher gab es in Michendorf noch keine derartige Einrichtung, der Bedarf ist gegeben. Bereits beim Richtfest im vergangenen August sprach Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) von Michendorf als Kinderboomtown. Tatsächlich sind im vergangenen Jahr in der Gemeinde 81 Kinder auf die Welt gekommen. Mehr als zwei Drittel der Baukosten für die Krippe in Höhe von 533 000 Euro hat das Land gefördert. Das Betreuungsangebot ist wichtig, um den seit August vergangenen Jahres bundesweit geltenden Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz sicherzustellen.

Zu Platzproblemen ist es im Potsdamer Umland mit der Einführung des Rechtsanspruchs bisher noch nicht gekommen. Die Betreuungsquote liegt laut Landratsamt in den Krippen bei 62 Prozent, im Kindergarten bei 99,4 Prozent. Die Werte seien in den vergangenen Jahren stabil geblieben, teilte die Pressesprecherin des Kreises, Andrea Metzler, mit. Dennoch gibt es einige Eltern, die ihr Kind lieber zu Hause selbst betreuen. Pro Monat entscheiden sich rund 15 Familien für die von der ehemals schwarz-gelben Bundesregierung eingeführten Prämie. Bis Anfang August, also einem Jahr nach Einführung des Betreuungsgeldes, rechnet man im Kreis mit 370 Anträgen.

Wer seine Kinder in Wilhelmshorst betreuen lässt, der setzt auf Bewegung und Sinnesanregung. „Wir haben darauf geachtet, dass die Kleinen hier viel Platz haben“, erklärte die Leiterin gegenüber den PNN. Kleine Stühle und Tische gibt es nur in einem Zimmer. In der bewegungsorientientierten Kita mit ihren rund 300 Quadratmetern sollten die Kinder herumrennen dürfen. Außer beim Essen müsse hier niemand stillsitzen. Neben zwei großen Haupträumen gibt es zwei kleinere Nebenräume, in die sich die Kinder zum Ausruhen zurückziehen können. Die Fenster im unteren Teil der Türen sollen Unfälle vermeiden. Erzieher sehen sofort, ob direkt hinter der Tür ein Kind vorbeikrabbelt und machen dann die Tür vorsichtiger auf. Die Kita habe zudem einen großen Sandkasten, helle Holzmöbel und sei komplett barrierefrei, sagte Kuchenbuch.

Neben Bewegung gibt es in jedem Raum Spannendes für die Sinne der Kinder. Klang- und Tastmemorys stehen bereit. „Dafür nehmen wir Chiffontücher, aber auch ganz einfache Haushaltsgegenstände.“ Weiche Spülschwämme, kratzige Waschbürsten oder samtene Bälle – all das seien interessante Eindrücke für Kinder, die die Welt entdecken wollen. Während die Kinder auf Entdeckertour gehen, sparen die Eltern Zeit: „Die Nähe zur gegenüberliegenden Grund- und Oberschule ist für viele Familien ein Vorteil.“ Die neue Krippe runde das Angebot auf dem Wilhelmshorster Campus gut ab, so Kuchenbuch. Eva Schmid

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