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Potsdam-Mittelmark: Kreis erwartet 800 Flüchtlinge im Jahr 2015 Keine Standortsuche in der Region Werder

Potsdam–Mittelmark - Der weltweite Flüchtlingszustrom hält an, im Potsdamer Umland ist man bisher darauf gut vorbereitet. Bis zum Jahresende muss der Kreis Potsdam-Mittelmark noch 148 Flüchtlinge aufnehmen.

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Potsdam–Mittelmark - Der weltweite Flüchtlingszustrom hält an, im Potsdamer Umland ist man bisher darauf gut vorbereitet. Bis zum Jahresende muss der Kreis Potsdam-Mittelmark noch 148 Flüchtlinge aufnehmen. Bei einem Treffen im Landessozialministerium mit Vertretern der Kreise und kreisfreien Städte wurden die Zahlen der Flüchtlinge für dieses und nächstes Jahr am Donnerstag konkretisiert. So muss der Kreis 2015 mit rund 800 Flüchtlingen rechnen. Der Rekord lag Anfang der 90er-Jahre bei 1700.

In diesem Jahr könne der Kreis seine Aufnahmequote erfüllen, so Oliver Skibbe, der im Landratsamt für die Unterkünfte von Flüchtlingen zuständig ist. Die noch in diesem Jahr erwarteten 148 Flüchtlinge sollen wie berichtet am 1. Dezember in einen Wohnkomplex im Stahnsdorfer Gewerbegebiet Green Park ziehen. Man habe die nötigen Hausaufgaben gemacht: „Wir sind vorausschauender als manch anderer Kreis.“

Wie die Landeshauptstadt und andere Kreise hat auch Potsdam-Mittelmark einen Notfallplan aufgestellt. Das sei laut Skibbe vom Sozialministerium jüngst gefordert worden. Er sieht die Unterbringung von 50 Asylsuchenden vor. Sie würden in Containern oder in Objekten untergebracht werden, die kurzfristig angemietet werden könnten, so Skibbe. Wo sich die Unterkünfte im Kreis befinden, wollte Skibbe nicht sagen. „Den Notfallplan werden wir aber nicht in Anspruch nehmen müssen.“ Der derzeit umgebaute Plattenbau in Stahnsdorf würde rechtzeitig fertig werden.

In das Stahnsdorfer Gewerbegebiet sollen zudem mehr Flüchtlinge als geplant einziehen. War bisher die Rede von 252, so soll jetzt Platz für fast 300 Hilfesuchende entstehen. „Wir werden verdichten müssen“, so Skibbe. Statt der vorgesehenen acht Quadratmeter pro Person gebe es nur noch sechs. Das Land hat sogar grünes Licht für fünf Quadratmeter gegeben.

Auch wenn der Kreis mit dem neuen Heim in Stahnsdorf vorerst Kapazitäten hat, geht die Suche weiter. Dabei soll laut Skibbe die Region Werder (Havel) vorerst ausgeklammert werden. „In Ferch wird voraussichtlich die Außenstelle des Erstaufnahmelager kommen, daher liegt unser Augenmerk vorerst nicht mehr auf dieser Region.“ Wie berichtet will das Land das überfüllte Erstaufnahmelager in Eisenhüttenstadt entlasten, ein ehemaliges Bundeswehrareal soll daher schrittweise ausgebaut werden für bis zu 300 Flüchtlinge.

Bei der Suche nach neuen Standorten nimmt der Kreis hauptsächlich Gemeinschaftsunterkünfte ins Visier. „Flüchtlinge in einzelnen Wohnungen unterzubringen wäre gut für ihre Integration, ist aber hier nicht machbar“, so Skibbe. Im Kreis herrsche Wohnungsnotstand, und zwar flächendeckend. Selbst in abgelegeneren Orten wie Bad Belzig und Ziesar finde man nur schwer Wohnraum. es

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