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Potsdam-Mittelmark: Kreis verhängt Baustopp

Neue Runde im Streit um Geltower Recycling firma Jetzt geht es um eine Straßenverlegung

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Schwielowsee - Der Streit um die Richter Recycling GmbH in Geltow geht in die nächste Runde: Die Interessengemeinschaft „Erholungsort Geltow“ hat das Unternehmen in dieser Woche im Landratsamt angezeigt, als Richter-Mitarbeiter mit schwerem Gerät Erdarbeiten an der verlängerten Wildparkstraße begonnen hatten. Daraufhin sprach die Untere Naturschutzbehörde in Bad Belzig einen Baustopp aus. Für die Arbeiten sei keine naturschutzrechtliche Genehmigung erteilt worden, auch mit der Wasserbehörde und der Bodenschutzbehörde habe es keine Abstimmung gegeben, heißt es in einer E-Mail der Naturschutzbehörde an das Unternehmen.

Die Arbeiten gingen am gestrigen Donnerstag trotzdem weiter. Richter-Geschäftsführer Jens Bahnemann sagte, dass er noch auf ein amtliches Schreiben „mit Stempel und Unterschrift“ warte. Er begründete die Bauarbeiten gegenüber den PNN mit einer Klage von vier Nachbarn: Sie hatten Unterlassungsansprüche angemeldet. Weil ein seitlicher Streifen der Straße auf privatem Grund liege, soll das Unternehmen sie nicht mehr benutzen dürfen. Über seinen Einspruch dagegen werde am 3. Mai verhandelt, so Bahnemann.

Mit der Gemeinde habe er einen städtebaulichen Vertrag zur Umverlegung der Straße ausgehandelt. „Das ist zwar alles nicht mein Ding und es handelt sich um eine öffentlich gewidmete Straße, aber ich habe jetzt die eine Betonplattenspur von links nach rechts gelegt.“ Damit sei sie von privatem Grund auf Gemeindeland gewandert, so wie es der städtebauliche Vertrag vorsehe. „Das ist genau so mit der Gemeinde abgestimmt. Ich beuge mich und mache, was von mir erwartet wird.“ Die Anzeige der IG Erholungsort, die die Klage der Anrainer unterstützt hatte, könne er nicht nachvollziehen. „Ich weiß nicht, was die wollen.“

IG-Sprecherin Eleonore Müller kritisierte, dass der städtebauliche Vertrag noch nicht unterzeichnet und die Behörden von den Bauarbeiten nicht informiert worden seien. Womöglich blieben Vorgaben im Trinkwasserschutzgebiet unberücksichtigt. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) hofft derweil, dass sich das Unternehmen schnell mit dem Landkreis einigt und der Baustopp aufgehoben wird. „Ich bin froh, dass der Vertrag zur Straßenverlegung zwischen der Gemeinde und den Anwälten der Firma abgestimmt ist und am 24. April von den Gemeindevertretern beschlossen werden kann.“ Inhalt des Vertrags sei allerdings auch die Abstimmung mit den Kreisbehörden. hkx

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