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Potsdam-Mittelmark: Kreisstraße Caputh-Ferch wird 2011 saniert

Baumreihe am Ufer muss weichen / Strecke wird voll gesperrt, Umfahrung noch offen

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Schwielowsee / Werder (Havel) - Die enge und marode Kreisstraße zwischen Caputh und Ferch soll im kommenden Jahr saniert und aufgeweitet werden. Das bestätigte der Leiter des Kreisstraßenbetriebs, Jürgen Kettler, gestern gegenüber den PNN. Laut Finanzplanung des Kreises soll dann im Jahr 2012 die Kreisstraße zwischen Ferch, Petzow und der Bundesstraße 1 folgen. Während die Planungen dafür noch in den Kinderschuhen stecken, sind sie für das Projekt Caputh-Ferch nahezu abgeschlossen.

Demnach ist ein zweispuriger Ausbau zwischen Caputh-Flottstelle und dem Fercher Ortseingang geplant, auch wenn die dafür üblichen 6,50 Meter nicht erreicht werden. Eine Breite von 5,50 Metern werde dennoch ein vorsichtiges Vorbeifahren selbst an Bussen ermöglichen, sagte Kettler. „Das Tempolimit von 60 km/h wird aber wohl bestehen bleiben müssen.“ An der engen Straße gibt es immer wieder Unfälle, wobei man im Rathaus Schwielowsee davon ausgeht, das viele im Gegenverkehr zerstörte Spiegel nicht mal gemeldet werden. Ursprünglich war deshalb bereits in diesem Jahr der Ausbau geplant, wurde aus Kostengründen aber verschoben.

Insgesamt hat der Kreisstraßenbetrieb für den Straßenausbau am sensiblen Ufer des Schwielowsees sechs Varianten verglichen, selbst eine Straßenführung direkt auf der Waldböschung wurde geprüft. Am Ende habe man sich geeinigt, die Straße ins Ufer hinein zu verbreitern, so Kettler. Der Radweg bliebe unangetastet, eine Baumreihe müsste aber weichen. Ein Baumgutachten habe gezeigt, dass die Bäume ohnehin keine lange Lebenserwartung mehr hätten. Wie berichtet gibt es auch Schäden durch den Eichenprozessionsspinner. Umweltverbände haben laut Kettler allerdings Bedenken angemeldet.

Der Waldbestand auf der Böschungsseite sei vollständig intakt, sagte Kettler, Bodenerosion nicht zu beobachten. Der Waldrand soll durch eine halben Meter hohe Natursteinkante gesichert werden. „Wir müssten einen Klaps haben, in die Böschung zu bauen“, so Kettler. Die Ausbaukosten von 1,5 Millionen Euro würden sich für diesen Fall vervielfachen.

Nicht abschließend geklärt ist die Umleitung während der Bauzeit, die sich eventuell bis ins Jahr 2012 zieht. Die Straße muss komplett gesperrt werden. Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe betonte gestern, dass sich die Gemeinde für eine Umfahrung auf der alten Verbindungsstraße zwischen Flottstelle und Ferch-Lienewitz einsetze. Die uralte Kopfsteinpflasterpiste müsste für diesen Fall eine provisorische Asphaltdecke erhalten. Im Kreisstraßenbetrieb plädiert man derweil für eine „große Umfahrung“ über die B 2. „Wenn die Gemeinde auf die kürzere Variante besteht, muss sie sich an den Kosten für den Wegausbau beteiligen“, sagte Kettler. Er bezifferte sie auf über 150 000 Euro. Henry Klix

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