Verlässt die Kreisverwaltung Werder (Havel)?: Kreisverwaltung soll aus Mietshäusern ausziehen
Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis soll sich von seinen gemieteten Verwaltungssitzen in Werder (Havel) und Brandenburg / Havel trennen und in den kommenden Jahren eigene Immobilien für seine Mitarbeiter bauen. Entsprechende Überlegungen hat Landrat Wolfgang Blasig (SPD) bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Bad Belzig präsentiert.
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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis soll sich von seinen gemieteten Verwaltungssitzen in Werder (Havel) und Brandenburg / Havel trennen und in den kommenden Jahren eigene Immobilien für seine Mitarbeiter bauen. Entsprechende Überlegungen hat Landrat Wolfgang Blasig (SPD) bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Bad Belzig präsentiert. Als Grund gab er hohe Mietpreise beispielsweise für den Verwaltungssitz am Werderaner Gutshof an. Zudem werde der Kreis durch die Funktionalreform, bei der Aufgaben vom Land auf den Landkreis übertragen werden, in den kommenden Jahren mehr als 200 zusätzliche Mitarbeiter bekommen. „Die müssen wir natürlich auch ordentlich unterbringen“, so Blasig.
Auch seien die Mietzahlungen beispielsweise für das Objekt am Werderaner Gutshof enorm, angesichts der günstigen Zinslage wären Blasig zufolge eigene Gebäude günstiger. Die Verwaltung werde aber auch künftig auf mehrere Standorte im Kreis verteilt bleiben. Ob man mit den Neubauvorhaben Fakten für die bevorstehende Kreisreform, bei der Potsdam-Mittelmark wohl wie berichtet mit Brandenburg / Havel zu einem Kreis fusioniert wird, Fakten schaffen will? „Wir werden nach jeder Reform an vier Standorten bleiben“, kommentiert Blasig. Die Verwaltung ist derzeit neben dem Hauptsitz in Bad Belzig auf Teltow, Werder und Brandenburg / Havel – der Standort ist nahe am westlichen Kreisrand mit Ziesar und Beetzsee – verteilt. In Teltow besitzt der Landkreis das Technologiezentrum an der Potsdamer Straße, in dem unter anderem die Baubehörde sitzt. In Werder ist etwa die Verkehrsbehörde angesiedelt.
Für einen Verbleib der Verwaltung in Werder sieht Blasig wenig Chancen. Zum einen sei Bauland dort teuer, zum anderen gebe es kaum freie Flächen. „Wir werden uns natürlich mit der Stadt zusammensetzen, vielleicht hat man dort ja Ideen, wo ein Standort möglich wäre“, so Blasig gegenüber den PNN. „Selbst wenn sich die Verwaltung aus Werder zurückzieht, wäre das für die Stadt aber sicher zu verkraften.“ Seine konkreten Pläne will Wolfgang Blasig im kommenden Jahr präsentieren. Zudem betonte der Landrat, dass alle Entscheidungen ja vom Kreistag gefällt werden müssen. Auch habe sein Vorstoß nichts mit den im September 2016 anstehenden Landratswahlen zu tun. Man müsse sich aber um wirtschaftliche Verwaltungssitze bemühen. Die Werderaner Verwaltung wollte die Vorschläge gestern gegenüber den PNN nicht kommentieren, da man sie noch nicht offiziell gehört habe.
Der Landrat betonte aber, dass man im Mittelzentrum Werder-Beelitz bleiben werde. In Beelitz-Heilstätten gehört dem Kreis das Feuerwehrtechnische Zentrum (FTZ), in dessen Hauptsaal auch einige Kreisausschüsse tagen. „Wenn man den Kreis auf der Landkarte von Nord nach Süd und von Ost nach West mit Linien durchzieht, treffen die sich genau dort“, so der Landrat. Neben dem FTZ, das direkt neben dem Bahnhof Beelitz-Heilstätten liegt, gibt es freie Bauflächen, die derzeit im Privatbesitz sind. Blasig betonte, dass er trotz möglicher neuer Verwaltungssitze an der Kreisstadt Bad Belzig festhalten werde. Belzig und Beelitz sind sowohl über die Autobahn 9 als auch mit dem Regionalexpress 7 verbunden.
Der Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) zeigte sich gestern über die Landrats-Überlegungen erfreut. „Heilstätten wäre natürlich ein prädestinierter Verwaltungsstandort.“ Die Anbindung mit naher Autobahnauffahrt sowie dem Bahnhof sei sehr gut für größere Verwaltungen geeignet. Zudem könne man dort – im Gegensatz zum Werderaner Standort – auch genügend Parkplätze errichten. „Da wir auch mehr Parkplätze am Bahnhof für Pendler benötigen, würden wir uns als Stadt am Parkplatzbau beteiligen“, so Knuth. Enrico Bellin
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