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Potsdam-Mittelmark: Kroko-Hugo aus Golzow

Karl-Heinz Voigt schützt und züchtet privat Krokodile – und empfängt auch interessierte Besucher

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Karl-Heinz Voigt schützt und züchtet privat Krokodile – und empfängt auch interessierte Besucher Von Katja Felgenträger Hugo lebt glücklich in Golzow. Das etwa sieben Jahre alte, 90 Zentimeter lange und drei Kilogramm schwere Krokodil kam von der deutsch-polnischen Grenze in den Fläming. Zollbeamte haben ihn beschlagnahmt - so wie viele andere exotische Tiere, die jährlich mit dem Flugzeug oder auf anderen Wegen nach Deutschland geschmuggelt werden - und ihn in die Hände von Karl-Heinz Voigt gegeben. Voigt schützt, pflegt und züchtet Krokodile. Der Krokodilfarmer kam durch einen Bekannten im Jahre 1987 zu seinem ersten Brillenkrokodil. 1993 und 1996 kamen jeweils zwei weitere Tiere vom Zoll zu ihm. Ein Weibchen holte er sich 2001 aus Berlin, um eine eigene Zucht aufzubauen. Im darauffolgenden Jahr nahm er acht männliche Krokodile in Pflege, weil deren Züchter seine Anlage umbaute. Als der Bau fertig war, hatte der Züchter jedoch das Interesse an den Reptilien verloren, und sie blieben bei Voigt. Eine weitere, weibliche Echse befreite der Golzower später aus unwürdiger Haltung. „Es lebte beim Vorbesitzer in einem Wohnzimmerterrarium von 0,90 mal 1,50 Meter“, erzählt Voigt entsetzt. Immerhin maß die Krokodame bereits rund anderthalb Meter. Unterdessen beheimatet die Farm 15 Krokodile, zwei Sumpf- und vier Schmuckschildkröten sowie einen Hund und eine Katze. Deshalb muss Voigt auch immer wieder neuen Platz schaffen. Sein erstes Krokodilhaus, ein Gewächshaus aus Stahl und Glas wurde 1986 erbaut und bietet 50 Quadratmeter Platz. Im Laufe der Jahre sind ein weiteres Haus und ein Freigehege hinzugekommen. Das lieben die gepanzerten Vierbeiner, nur das ausgewachsene Krokodil Karlchen geht lieber auf dem Hof spazieren. Derzeit baut Voigt einen Wintergarten mit Verbindung zum Freigehege. „Insgesamt können sich die Tiere dann auf 150 Quadratmetern ausbreiten.“ Damit die Krokodile nicht mehr ins Winterquartier umziehen müssen, hat Voigt seinen Lieblingen auch eine Gasheizung eingebaut. Was er noch alles für sein ungewöhnliches Hobby tun muss, das schreiben Voigt das Landesumweltamt und die Naturschutzbehörde vor. Außerdem musste er einen Nachweis in Terraristik erbringen. Voigts Terrarien verfügen über ein stehendes Gewässer und eine Landschaft mit exotischen Pflanzen, wie Kakteen, Zitrusgewächsen, Palmen, Zwergbanane, Ananas und Monstera. Die klimatischen Verhältnisse gleichen denen in tropischen Gefilden. Dennoch hat sich Voigts größte Hoffnung noch nicht erfüllt: Krokodilnachwuchs ist bisher ausgeblieben. Die zwischen 75 und 100 Tagen im Brutkasten liegenden Eier waren bisher nie befruchtet. Gefüttert werden die ansonsten ziemlich trägen Tiere einmal in der Woche. Wenn sie das Klappern mit Schüsseln und Eimern hören, ist die Aufregung groß. Zu fressen gibt es Mäuse aus eigener Zucht, Kaninchen, Hühnerklein und Süßwasserfische, die zum Teil lebend gefüttert werden. Dieses Schauspiel können auch Besucher verfolgen. Voigt freut sich über Gäste und gibt gerne Auskunft über sein ungewöhnliches Hobby. Wer neugierig auf Krokodile ist, kann sich unter der Telefonnummer 033835/40663 anmelden. Weitere Information: www.krokodilstation-golzow.de

Katja Felgenträger

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