
© Thilo Rückeis
Schwielowsee: Kümmerer auf kritischer Tour
Rentner begutachten in Schwielowsee jetzt den Zustand der Radwege und melden Defizite
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Schwielowsee - Die Radwege in der Gemeinde Schwielowsee stehen seit Kurzem unter kritischer Beobachtung: Beauftragt von der Gemeinde fuhren Karl- Heinze Haufe, Peter Wylach und Arist v. Rennenkampff die Routen mehrfach ab, um Mängel aufzudecken. Alle drei sind „aktive Senioren“ und passionierte Radler. Haufe bietet zudem geführte Radwanderungen durch die Region an, die über die Gemeindegrenzen hinaus bis Potsdam und Werder gehen. Auch bei der „Kümmerer-Tour“ reichte daher ihr Blick über Ortsgrenzen hinaus. Dabei fiel ihnen auf, dass es oft unterschiedliche Schilder für eine Sache gibt. „Ein einheitliches System würde die Orientierung erleichtern“, meint Haufe. An manchen Stellen fehlen Schilder, wie beispielsweise auf der Wildpark-Route in Richtung Werder. Dort müsste es einen Hinweis geben, dass der Weg über die Eisenbahnbrücke zum Bahnhof Werder führt. Stattdessen empfängt Radwanderer ein Schild, das die Durchfahrt nur Anliegern gestattet. Tourismusförderlich sei das nicht, meint Haufe. Dagegen sind in manchen Bereichen so viele Schilder, dass „man es sich aussuchen kann“, wie Haufe im Abschlussbericht ironisch anmerkt. So versammeln sich allein am Eugen-Bracht- Weg drei Varianten, die auf den Europaradweg und die F1 hinweisen, nebst zusätzlichem Radschild. Als gefährliche Strecke für Radler schätzte das Team den Abzweig Werderscher Damm ein und im Wildpark sei der rechte Weg abgesackt. Risse in der Fahrbahn gibt es zudem am Ortsausgang Geltow in Richtung Wildpark. Dokumentiert wurden fehlende Übergänge von Radwegen auf Straßen, wie am Caputher Ortseingang aus Richtung Potsdam. Als gefährlicher Knackpunkt für Radler wurde der Bereich am Caputher Rewe-Markt aufgeführt, den zwei Bushaltestellen tangieren. In verkehrlichen Spitzenzeiten ist dort die Situation für Radler unübersichtlich, denn der Beginn des Radweges in Richtung Potsdam ist nicht erkennbar und wer nach Ferch abbiegen will, muss die Fahrbahn kreuzen.
Der Abschlussbericht der Radwegkümmerer erfasste 20 Hinweise zu Nachbesserungen. Schon während des Inspektionszeitraumes hatte die Gemeinde sechs davon behoben. „Wir waren immer im Kontakt mit dem Ordnungsamt“, lobt Haufe das Bemühen der Gemeinde, die Schwachstellen im regionalen Radwegenetz schnell zu beheben. Bemerkenswert sei der gute Zustand der Fahrwege. „Es gab nur wenige Schwachstellen, die teilweise kurzfristig ausgebessert wurden.“ Schnell brachte die Gemeinde auch kleine Schilder für Radwege an, nur bei Verkehrsschildern werde es etwas länger dauern, weil die von der Kreisbehörde genehmigt werden müssen, so Haufe.
Die drei Radwegkümmerer haben sich bereit erklärt, Mitte März 2016 die Strecken im „Raderholungsgebiet rund um den Schwielowsee“ erneut zu kontrollieren. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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