Potsdam-Mittelmark: Künftig auf die Regionen zugeschnitten
Neue Strukturen: Landratsamt intensiviert seine Wirtschaftsförderung in Potsdam-Mittelmark
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Potsdam-Mittelmark – Das mittelmärkische Landratsamt will seine Wirtschaftsförderung intensivieren. Sie soll zudem künftig stärker den individuellen Bedürfnissen in den drei strukturell unterschiedlichen Planregionen des Landkreises anpasst werden. Darüber wurde am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Technologiezentrum Teltow informiert. Konkret sind zwei neue Planstellen geschaffen worden, um für jede der drei Regionen einen eigenen Wirtschaftsförderer einzusetzen. Grundlage der Neustrukturierung seien die Ergebnisse einer Innovationskompetenzstudie, die gemeinsam mit der Technischen Hochschule Wildau erstellt wurde, erklärte der für Wirtschaft zuständige 1. Beigeordnete Christian Stein (CDU). „Dabei ist klar geworden, dass organisatorische und personelle Veränderungen notwendig sind, um die Wirtschaftsförderung auf eine qualitativ neue Stufe zu heben“, so Stein.
In der Tat stellen sich die drei Planregionen des Landkreises sehr unterschiedlich dar. Die Region 1 mit den Kommunen Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal ist geprägt von technologieorientierten Unternehmen sowie Firmen in den Bereichen der Gesundheitswirtschaft, Optik und Photonik. Region 2 mit Werder (Havel), Michendorf und Beelitz steht im Zeichen der Ernährungswirtschaft. Für diesen Bereich formulierte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) bereits das ambitionierte Ziel, dem tendenziell abnehmenden Obstbau wieder neue Impulse zu geben. „Die Chancen sind gut, schließlich haben wir 3,5 Millionen potenzielle Konsumenten direkt vor der Haustür“, erklärte Blasig. Unter anderem müsse gemeinsam mit den Kommunen und Unternehmen die Bewässerung des Obstanbaugebietes auf der Glindower Platte gesichert werden. Nicht vernachlässigt werden soll auch die ländliche Planungsregion 3 um Bad Belzig, wo das Landratsamt vor allem auf Gesundheitswirtschaft und Tourismus setzt.
Martin Rätz, bisher der einzige Wirtschaftsförderer für den gesamten Landkreis, wird ab sofort speziell für den Bereich rund um Teltow zuständig sein. Dort sind etwa 70 Prozent der mittelmärkischen Wirtschaftskraft vereint, arbeiten zwei Drittel der erwerbstätigen Mittelmärker. Die Arbeitslosenquote liegt nah an der Vollbeschäftigung bei 4,5 Prozent. Nach Einschätzung der Zukunftsagentur Brandenburg hat sich die Region zum landesweit bedeutendsten Standort der Softwarebranche entwickelt. Dort sind auch solche international renommierten Firmen wie das Biotech-Unternehmen Codon oder die Getemed Medizin- und Informationstechnik AG angesiedelt. Ebenso gebe es aber auch noch freie Gewerbeflächen und Potenzial, die Region weiter als Forschungs- und Entwicklungsstandort zu entwickeln, sagte Rätz. Landrat Blasig sprach unter anderem von Plänen, den Standort Teltow-Seehof in Zusammenarbeit mit dem GKSS-Forschungszentrum Geesthacht zu erweitern. Erst im vergangenen Jahr war dort ein neues Biomedizintechnikum eröffnet worden.
Die mittelmärkische Wirtschaftförderung verstehe sich als moderner Dienstleister für neue und bereits etablierte Unternehmen, erklärte die zuständige Fachdienstleiterin des Landratsamtes, Eveline Vogel. So seien die Mitarbeiter Lotsen bei Genehmigungsverfahren, der Beantragung von Fördermitteln oder der Suche nach Fachpersonal. Ziel der Umstrukturierung sei es zudem, dass die Wirtschaftsförderung in den Regionen stärker wahrgenommen werde. So wird auch Martin Rätz ein Büro im Teltower Technologiezentrum beziehen. Nicht zuletzt ist ein spezielles Marketingkonzept in Planung, mit dem Potsdam-Mittelmark als Metropolregion, Innovationsstandort sowie als Kultur- und Naturraum beworben wird.
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