Potsdam-Mittelmark: Künftig weniger Polizei in Werder Geteiltes Echo vor Ort
auf aktuelle Reformpläne
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Werder (Havel) - Als „Schlag ins Gesicht“ hat der Kreistagsabgeordnete und Werderaner CDU-Stadtverbandssprecher Christian Große die jüngsten Pläne zur Polizeireform speziell in Potsdam-Mittelmark bezeichnet. Wie berichtet, soll es spätestens 2020 keine rund um die Uhr besetzten Polizeiwachen im Landkreis mehr geben. Die Wachen in Werder, Teltow, Beelitz und Bad Belzig würden laut den Vorschlägen des Aufbaustabes für die „Polizei 2020“ zu Tages-Revieren herabgestuft werden, die nur noch zwischen 8 und 20 Uhr flexibel geöffnet sein sollen. „Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird auf jeden Fall leiden“, erklärte Große.
Werder gehört laut PNN-Informationen zu den Revieren, in denen das Personal bis 2020 drastisch schrumpfen soll – von heute 65 auf 18 Beamte. Die Streifenwagen sollen künftig von Potsdam aus geführt werden. „Damit ist die Katze aus dem Sack“, so Große. „Die Werderaner werden sich künftig überlegen, ob sie überhaupt noch die Polizei rufen, wenn sie eine dreiviertel Stunde auf den Streifenwagen warten müssen.“ Für den Erhalt der 50 Wachenstandorte im Land sind im Zuge einer Volksinitiative bisher 97000 Unterschriften gesammelt werden. Nun müsste der Schritt in Richtung Volksentscheid gegangen werden, erklärte Große.
Der Linken–Landtagsabgeordnete Andreas Bernig begrüßte indes vor allem, dass der Polizeistandort Werder erhalten bleiben soll. Unter anderem gibt es dort eine Gewahrsamszelle, auf den die Polizei wohl nicht verzichten will. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass die Streifenwagen weiterhin von Werder aus eingesetzt werden. Mit Blick auf das jährliche Blütenfest sei von Bedeutung, dass es vorerst auch keine Kürzungen bei der Landeseinsatzeinheit geben werde. Die Zahlen zum geplanten drastischen Stellenabbau in Werder seien ihm so nicht bekannt, erklärte Bernig. Richtig sei, dass 2015 die Statistiken zu Straftaten und Einsatzzahlen noch einmal überprüft werden sollen, bevor weitere Veränderungen vorgenommen werden. ldg
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