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Hightech-Farbe. Unter Schwarzlicht wird sichtbar, was den Einbrechern verborgen bleibt. Winzige in der Farbe eingeschlossene „Microdots“ sollen die Ermittler direkt zum wahren Besitzer der gestohlenen Schmuckstücke, Fahrräder oder Autos führen.

© Polizei

Kampf gegen Einbrecher: Künstliche DNA soll Diebe abschrecken

Kleinmachnow ist seit Jahren von Einbruchserien geplagt. Jetzt soll die Gemeinde Projektkommune im Kampf gegen Diebstähle werden. Autos, Fernseher oder Laptops können mit einer neuartigen Flüssigkeit markiert werden.

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Kleinmachnow - Einbrecher fühlen sich wohl in Kleinmachnow. Seit vielen Jahren zählt die Kommune zu den von Wohnungseinbrüchen und Autodiebstählen am stärksten betroffenen Orten im Bereich der Polizeiinspektion Potsdam. Mit hochmodernen Farbklecksen will die Polizei die Täter nun gezielt abschrecken. Künstliche DNA, aufgetragen auf Fernsehern, Laptops, Uhren, Schmuck, Fahrrädern und auch Autoteilen, soll künftig helfen, die Diebe zu überführen. Vorausgesetzt, das Diebesgut fällt der Polizei bei Kontrollen in die Hände.

Am Donnerstagabend informierte der Leiter des Projektbüros „Künstliche DNA“ der Polizei, Ulrich Jobst, in der Gemeindevertretersitzung über das geplante Präventionsprogramm. Geht es nach dem Willen der Polizei, soll Kleinmachnow eine von 15 Projektkommunen in Brandenburg werden, in denen die künstliche DNA in möglichst vielen Haushalten zum Einsatz kommt. Mithilfe der Gemeinde sollen Anwohner auf Versammlungen informiert und zu guter Letzt auch Straßenschilder die Einbrecher warnen. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) kündigte bereits an, das Projekt unterstützen zu wollen.

In anderen Brandenburger Kommunen funktioniert das bereits sehr gut, berichtete Ulrich Jobst. So hätten Diebe bei einem Einbruch in einer Lackiererei in Prenzlau (Uckermark) zahlreiche hochwertige Geräte stehen lassen. Sie waren mit der künstlichen DNA markiert. Vermutlich haben die Warnaufkleber auf den Geräten die Diebe abgeschreckt, sagte Jobst. „Die Täter hätten sie mitnehmen können, haben es aber nicht gemacht.“ In Wittenberge (Prignitz) soll die durchsichtige Flüssigkeit in einer Tankstelle zum Einsatz kommen. Wird bei einem Überfall die Kasse leergeräumt, setzt sich eine Art Farbdusche über der Tür in Gang. Die flüchtenden Räuber werden beim Verlassen unbemerkt mit einem feinen Nebel der Flüssigkeit markiert. Noch Wochen später lässt sich die unsichtbare Farbe mithilfe von Schwarzlicht erkennen und die Täter so überführen.

Alle Hintergründe lesen Sie in der WOCHENENDAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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