KulTOUR: Kunstvolle Bilanz
Im Teltower Bürgerhaus sind die diesjährigen Arbeiten der Jugendkunstschule zu sehen
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KulTOURIm Teltower Bürgerhaus sind die diesjährigen Arbeiten der Jugendkunstschule zu sehen Teltow - Der Platz an den Wänden reichte mal wieder nicht aus, um alle schönen Arbeiten der Jugendkunstschule Teltow auszustellen, wie Kursleiter Hans-Jürgen Brauer am Sonntag zur Eröffnung im Bürgerhaus feststellte. Immer kurz vor Weihnachten, steige die „Fieberkurve“ deutlich an, denn dann stünde die Jahresausstellung bevor und immer wieder falle die Auswahl schwer. So sind auch in diesem Jahr nur Kostproben von den Kursen zu sehen, wie Brauer bedauerte. Er verbinde deshalb große Hoffnungen mit der künftigen Kuppelmayrschen Siedlung. Augenzwinkernd schwärmte Brauer: „Allein die vielen Flure und Zimmer in der künftigen Stadtverwaltung, da sind ungeahnte Möglichkeiten hoffentlich haben wir dann auch genügend Bilderrahmen!“. Soviel scheint gewiss: die Jugendkunstschule wird es auch weiterhin ohne Abstriche geben, trotz vieler Bauvorhaben in der Stadt. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bestätigte in seiner Grußrede, dass die Stadtverordneten ohne Diskussionen die Mittel für das nächste Jahr bereits bewilligten. Deshalb galt der Dank von Schülern, Eltern und Kursleitern an diesem Tage vor allem den Abgeordneten, die sich trotz knapper Kassen für den Erhalt dieser freiwilligen Leistung engagieren. Auch die Ergebnisse, bestätigen, dass es lohnt, an diesem Kreativangebot festzuhalten. Das Freiluftatelier gleich nebenan in der Altstadt inspirierte in diesem Jahr wieder die jungen Künstler. Auf einigen Federzeichnungen thront der Kirchturm geradezu wuchtig über den Häusern, die sich fast um den Turm zu drängeln scheinen. Auch die reizvolle Kanallandschaft zog die Kreativen des Erwachsenenkurses an. Und so glaubt man bei den Pastellen von Steffi Hannemann und Steffi Thiel, das Rauschen der Blätter in den Pappeln hören zu können. Ein sehr geduldiges Modell war sicherlich auch der Hund Lilli, der auf einigen Bleistiftzeichnungen in mehreren Posen festgehalten wurde. Weitere Vierbeiner waren auf einem Podest versammelt: Katzen aus Pappmaché. Solche Objekte machen auch Größeren Spaß, weil mit diesem Material viel experimentiert werden kann. Farblich zeigen vor allem die jüngsten Kunstschüler erstaunliches Talent, so wie Nguyen Ngoc Toan. Die Achtjährige setzte sparsam rote Farbtupfer auf graue, schwarze und beigefarbene Töne und steigerte so die Wirkung ihres Bildes. Spontane Farben dagegen sind auf den Arbeiten des Zirkels der Behinderten zu sehen, den Kurt Zieger anleitet. Auch er sei immer wieder überrascht von den Ergebnissen, gestand Zieger bei der Eröffnung. Die Arbeit dieses Zirkels regte einst Sigrid Scharnagel vom Evangelischen Diakonissenhaus an. Als dem Grafiker Zieger damals die Leitung des Zirkels angetragen wurde, wandte er ein, eigentlich kein Pädagoge zu sein. „Gerade das hat sich als positiv erwiesen, denn die Teilnehmer werden weniger korrigiert, so behalten die Arbeiten ihren Charme“, freute sich Scharnagel gestern. Ideale Arbeitsbedingungen hat auch der Keramikkurs von Christiane Aßmus im Bürgerhaus gefunden. Gefäße, Masken und Tierskulpturen waren in Vitrinen und auf Tischen zu finden, einige davon konnten Besucher mitnehmen. Seidenmalerei und andere Techniken stellt der Kurs „Kreativ ab 50" von Rosemarie Schröder aus. Am 26.Januar 2005 findet in der Ausstellung ein Kunstgespräch statt, in dem auch einzelne Techniken erläutert werden. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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