Potsdam-Mittelmark: Kurier kommt nicht an
Ungleichbehandlung: Nuthetaler Amtsblatt wird nur in fünf Ortsteilen zugestellt
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Nuthetal – Seit Jahren wird in Bergholz-Rehbrücke das Amtsblatt, der „Nuthetaler Amtskurier“, nicht mehr ausgetragen. Anlässlich der Bürgerversammlung zum Ausbau der Richard-Kuckuck-Straße kritisierten dies die Bürger heftig. Das habe im konkreten Fall zu wichtigem Informationsverlust geführt. In den anderen Ortsteilen steckt das Blatt weiterhin pünktlich im Briefkasten.
Der Termin einer ersten Anwohnerversammlung zum Straßenausbau war so für viele nicht rechtzeitig erreichbar gewesen, eine schriftliche Einladung – wie zum zweiten Termin – sei nicht erfolgt. Die Auslegung jedoch ist vorbei, die Beschlussfassung durch die Gemeindevertreter erfolgt. „Eine Sauerei, dass wir uns den Amtskurier holen müssen“, erregte sich ein Bürger. Es könne nicht sein, dass er von Freunden in Philippsthal solch einen wichtigen Termin per Zufall erfahre. „Die Kritik ist angekommen, das ist eine Entscheidung der Verwaltung“, reagierte die Bergholz-Rehbrücker Bürgermeisterin Annerose Hamisch-Fischer, die nicht zum ersten Mal diese Klagen hörte. „In diesem Punkt werden die Bergholz-Rehbrücker benachteiligt“, meint sie.
Aus der Gemeindeverwaltung erfuhren die PNN, dass seit September 1997 das Amtsblatt in Bergholz-Rehbrücke nur an bestimmten Stellen abgeholt werden kann. Grund für den Zustellungsstopp war damals die Verdoppelung der Haushalte, erklärt Wolfgang Kettmann, der die Herausgabe des Amtsblattes begleitet. Der Aufwand für die Organisation der Verteilung und das Nachgehen der ständigen Beschwerden sei schon damals groß gewesen.
Die Auslegung erfolgt nun im Service-Center der Gemeindeverwaltung Nuthetal in der Arthur-Scheunert-Allee und weiteren drei Stellen im Ort. In den Ortsteilen Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf wird das Amtsblatt weiterhin kostenfrei zugestellt. Die derzeitige Auflagenhöhe beträgt 2500 Exemplare. Sollten alle Bergholz-Rehbrücker Haushalte wieder das Blatt zugestellt bekommen, müsste die Auflage fast verdoppelt werden. Schon jetzt gibt die Gemeinde für das Amtsblatt jährlich etwa 10 000 Euro aus, so Hauptamtsleiter Hartmut Lindemann. Eine höhere Auflage bedeute „erhebliche Mehrkosten“ für Druck und Zustellung. Dennoch will Lindemann das Thema in der Gemeindevertretersitzung ansprechen. „Aber selbst bei der jetzigen Auflagenhöhe bleiben jeden Monat Hefte liegen“, so Lindemann. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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