Potsdam-Mittelmark: Kurs auf das Reiseparadies Schwielowsee
Berliner Studenten analysieren Tourismus
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Schwielowsee - „Willkommen im Reiseparadies Schwielowsee“. So soll sich in Zukunft die Internetseite der Gemeinde Schwielowsee öffnen. Studenten im 6. Semester der Fachschule für Wirtschaft Berlin wollen dabei helfen, die Gemeinde zu einem Urlaubsmagneten zu entwickeln. „Für unsere Gemeinde kann nur der Tourismus die tragende wirtschaftliche Säule sein. Hier wird sich keine große Industrie ansiedeln“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe bei einem Treffen in Ferch. Zu diesem sind 14 Studentinnen und ein Student der Berliner Fachschule mit der Lehrbeauftragten Corinna Kirchner ins Havelland gekommen. Geführt von der orts- und fachkundigen Dozentin Ute Solf fuhren sie mit dem Fahrrad zu allen wesentlichen touristischen Stationen, u.a. zu den Campingplätzen, Strandbädern und zur Obstkistenbühne, um sich einen Eindruck vom Zustand der Angebote zu machen.
Die Bürgermeisterin und auch die Vorsitzende des Schwielowsee-Tourismus e. V., Birgit Fahrtmann, zeigten auf, welche Anstrengungen Gemeinde und Verein nach der Vereinigung von Caputh, Ferch und Geltow unternommen haben, um bei Erholungsuchenden bekannter zu werden. Mit neuen Imagebroschüren, mit einer Wasserwanderkarte und einem gemeinsamen Vermieterverzeichnis mit der Stadt Werder waren die Vertreter bisher auf viele Messen vertreten.
Eine erste Tourismuskonzeption entstand bereits 1994, wurde laut Birgit Fahrtmann aber nicht belebt. Sie könnte aber heute noch ein gutes Handwerkszeug sein, um die Entwicklung voranzubringen. Einig waren sich die Teilnehmer des Treffens darüber, dass die gegenwärtige Internetseite des Schwielowsee-Tourismus e.V., dem übrigens 115 Mitglieder, davon 80 Prozent Privatvermieter, angehören, modernisiert werden müsse. „Bis jetzt erreichen wir im Wesentlichen die Altersgruppen über 50, mehr mit dem Trend auf 60 plus. Es wird eine Konzeption erarbeitet, um auch Jüngere für unsere Region zu interessieren“, erklärte die Vereinsvorsitzende.
Dabei war die Gemeinde Schwielowsee bei der Bewerbung als „Anerkannter Erholungsort“ gerade deshalb durchgefallen, weil in der langen Liste der zu erfüllenden Kriterien ausgerechnet zu wenig für die Senioren angeboten wurde. „Aber die Anerkennung haben wir noch nicht aufgegeben. Wir wollen uns langsam darauf vorbereiten. Dabei muss auch der finanzielle Aufwand berücksichtigt werden. Bei der wirtschaftlichen Lage können wir keine großen Sprünge machen“, so die Vereinsvorsitzende
Vor einer ähnlichen Situation stehen das „Märkische Gildehaus“ und die Fischerfamilie Joachim Lechler, die für Wassertouristen Steganlagen am Schwielowsee bzw. zwischen Templiner See und Caputher Gemünde bereithalten. Sie wollen sich um das Gelbe Band als sichtbare Auszeichnung für komfortablen Service bewerben, was jedoch hohe finanzielle Aufwendungen erfordere.
Die Studentengruppe aus Berlin will nun zusammenfassen, wie die touristische Entwicklung in Schwielowsee vorankommen kann. Am 14. Juni erfolgt in Berlin die öffentliche Auswertung. „Nehmen sie kein Blatt vor den Mund. Wir sind für jede Kritik, für jeden Hinweis dankbar, der uns weiterbringt“, nahmen die Studenten mit auf den Weg. Wolfgang Post
Wolfgang Post
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