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Potsdam-Mittelmark: Kurtaxe: Gäste wollen Daten nicht angeben Caputher Gastgeberin mit Fragen ans Rathaus

Schwielowsee - Eva Loschy ist eine bekannte Stimmtrainerin in Deutschland. Nebenbei vermietet sie in ihrem Caputher Haus eine Ferienwohnung.

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Schwielowsee - Eva Loschy ist eine bekannte Stimmtrainerin in Deutschland. Nebenbei vermietet sie in ihrem Caputher Haus eine Ferienwohnung. Solcher Nebenerwerb ist weit verbreitet in der Gemeinde. Doch seit der Kurbeitrag erhoben wird, werde sie von den Gästen immer wieder gefragt, was mit ihren Daten passiert. Werden sie erfasst, weitergegeben, verkauft? Eva Loschy weiß es nicht. Gestern hat sie sich dazu an die PNN gewandt.

Erstmals wurde der Kurbeitrag – ein Euro pro Nacht – in der Saison 2013 erhoben. 95000 Euro hat die Gemeinde damit eingenommen, die in touristische Projekte fließen. „Das ist erfreulich, so können Gäste und Gastgeber den Erholungsort Schwielowsee zusätzlich unterstützen“, meint Loschy. Doch die Datenerfassung sei für ihre Gäste ein Problem. Sie wollten sie nicht preisgeben. „Den Gästen und uns selbst ist nicht klar, ob und wie die Daten weiter verwendet werden.“ Loschy schlägt deshalb vor, den Kurbeitrag pauschal auf Grundlage der Bettenzahl zu erheben. Ihre Ferienwohnung biete Platz für bis zu vier Personen, daraus ließe sich die Pauschale leicht berechnen. Loschys Fazit: „Kurbeitrag ja – Datenerfassung nein!“

Die Tourismusbeauftragte des Rathauses, Marion Trumbull, versicherte gestern, dass die Meldescheine für die Kurtaxe nur zur Rechnungsstellung an die Gastgeber verwendet würden. Gästekartennummer, Postleitzahl des Herkunftsortes, Anzahl der Reisenden und Aufenthaltsdauer würden erfasst. „Eine weitere Nutzung der erhobenen Daten erfolgt nicht.“ Die Meldescheine würden nach einem Jahr vernichtet werden. Die Verpflichtung, sie auszufüllen, ergebe sich – unabhängig von der Kurabgabe – aus dem Meldegesetz, sagte Trumbull.

So sieht es auch der Vorsitzende des Schwielowsee Tourismus e.V., Jan Lehmann. Größere Beherbungsbetriebe müssten ohnehin die Meldescheine ausfüllen. Er habe von Problemen oder schlechten Erfahrungen seiner Vereinsmitglieder noch nichts gehört. In einem stimmt er mit Loschy aber überein: Die Einnahmen aus der Kurtaxe müssten jetzt auch wirklich in den Tourismus fließen. hkx

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